Trockenheit: In der Höhe wird das Wasser knapp

Des einen Freud, des anderen Leid: Das Dauerhoch mit hochsommerlichen Temperaturen ist für die Natur eine echte Herausforderung, denn fehlende Niederschläge führen zu Trockenheit mit all ihren Folgen. In einigen Regionen wird das Wasser knapp.

Heuer gab es bisher deutlich weniger Niederschläge als im langjährigen Schnitt. 30 Prozent weniger Wasser ist gefallen, sagt Thomas Blank, Leiter der Landesabteilung für Wasserwirtschaft.

Die Gewässer im Land führen weniger Wasser. Der Wasserstand des Bodensees liegt derzeit 83 Zentimeter niedriger als im langjährigen Schnitt. Aber von einem Extremwert will Blank noch nicht sprechen. In den Jahren 2003, 2005 und 2006 sei der Wasserstand noch niedriger gewesen als heuer.

Bodensee Bodenseeufer Bregenz

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Die jährliche Wassermenge in Vorarlberg setzt sich zusammen aus 7.725 Millionen Kubimeter Oberflächen- und 1.580 Millionen Kubikmeter Grundwasser. Für Haushalte, Industrie und Landwirtschaft werden etwa 57 Millionen Kubikmeter benötigt. Natürlich ist nicht die gesamte Niederschlagsmenge nutzbar. Sonst wären die Bäche trocken und die Grundwasserspiegel würden fallen. Tatsächlich genutzt wird derzeit nur etwas mehr als ein Hundertstel der Niederschlagsmenge.

Autowaschen verboten

Die Grundwasserstände sind nach Blanks Angaben ebenfalls niedriger als sonst. In Vorarlberg werden zwei Drittel der Bevölkerung über Grundwasserbrunnen versorgt. Hier gibt es laut Blank genug Reserven - auch bei anhaltender Trockenheit.

Anders sieht es in höher gelegenen Gemeinden aus. In Gemeinden, die nur auf Quellen angewiesen sind, kann das Wasser knapp werden. Etwa in Gemeinden am Walgaurand oder im Großen Walsertal. In einigen wenigen Gemeinden wurde das Bewässern von Gärten und Autowaschen bereits untersagt.

Schlechte Ernte wegen Trockenheit

Des einen Freud, des anderen Leid: Das Dauerhoch mit hochsommerlichen Temperaturen ist für die Natur eine echte Herausforderung, denn fehlende Niederschläge führen zu Trockenheit.

In St. Gerold wurde die Bevölkerung bereits aufgerufen, mit Wasser sorgsam umzugehen. Bürgermeister Alwin Müller sagt gegenüber dem ORF, dass vor allem die Landwirte und die Tiere darunter litten. Die Wiesen seien braun statt grün. Manche Landwirte befürchten Ernteausfälle von bis zu 50 Prozent.

Landwirtschaft vor enormen Herausforderungen

Es gebe zwei Probleme, mit denen die Alpbauern derzeit zu kämpfen hätten, sagt Martin Rusch von der Landwirtschaftsabteilung des Landes. Zum einen eben die Wasserknappheit, weil es auf einigen Alpen bereits wenig Trinkwasser für die Menschen und wenig Tränkwasser für die Tiere gebe. Zum anderen herrsche Futterknappheit, weil durch die ausbleibenden Niederschläge das Gras nicht wachse.

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Vor allem niedere und mittlere Alpen sind laut Rusch davon betroffen. Die Lösung: Es müssen Wasser und Heu zugekauft und auf die Alpe gebracht werden. Oder die Tiere würden kurzfristig von der Alpe gebracht, damit sich der Boden erholen könne.

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