Keine Änderung bei umstrittenen Kälberexporten

Die Anzahl exportierter Kälber ist im Vergleich zum Vorjahr gleich geblieben. Nach der Kritik an den Kälberexporten wollte Vorarlberg die Transporte reduzieren. Agrar-Landesrat Christian Gantner (ÖVP) räumt heute ein, dass die Transporte kaum gesenkt wurden.

Im Zuge der Diskussion über Kälbertransporte ins Ausland hat sich das Land Vorarlberg zum Ziel gesetzt, die umstrittenen Tiertransporte zu reduzieren. Die Zahlen sprechen bislang aber eine andere Sprache. Wie aus einer Anfragebeantwortung durch Agrar-Landesrat Christian Gantner (ÖVP) an die NEOS hervorgeht, ist die Zahl der Kälbertransporte im Vergleich zum Vorjahr praktisch gleich geblieben.

Kälbertransporte

Die Bemühungen der Landesregierung, die Kälbertransporte ins Ausland zu reduzieren, haben bislang noch nicht gefruchtet.

Aus der Anfragebeantwortung geht hervor, dass Kälber aus Vorarlberg in erster Linie nach Südtirol gebracht werden. Im ersten Halbjahr 2018 sind 1.776 Kälber transportiert worden - um 13 weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Gantner sagt, er wage nicht voraussagen, wann mit einer Reduzierung der Zahlen zu rechnen sei.

NEOS schlagen Umstellung vor

Die NEOS schlagen vor, die heimische Viehzucht von Milchleistungs-Rassen auf Zweinutzungs-Rassen - also Milch und Fleisch - umzustellen. Gantner verweist diesbezüglich auf die lange Tradition der Milchwirtschaft in Vorarlberg. Er hält es für möglich, dass ein Teil der Landwirte den Umstieg wagt. Dazu brauche es laut Gantner enstsprechende Informationen und wirtschaftliche Anreize.

Grüne nehmen Landwirtschaftskammer in die Pflicht

Die Grünen nehmen in punkto Kälbertransporte indes die Landwirtschaftskammer in die Pflicht. Ihr Schweigen zur Problematik sei inakzeptabel. Über die Beteiligung an der Ländle-Viehvermarktung sei die Landwirtschaftskammer mitverantwortlich für Kälbertransporte. "Selb die Exporte von Kalbinnen nach Russland, in die Türkei oder Aserbaidschan werden über eine kammernahe Organisation abgewickelt, so Grünen-Landwirtschaftssprecher Daniel Zadra am Dienstag in einer Aussendung.

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