Günstig Wohnen: Herausforderung für VOGEWOSI

Die VOGEWOSIv zog am Freitag Bilanz über das erste Halbjahr. 116 Wohnungen wurden an ihre Mieter übergeben, 15 Wohnanlagen werden derzeit gebaut. Das Schaffen von günstigem Wohnraum werde aber immer schwieriger, so die Verantwortlichen.

Die Vorarlberger gemeinnützige Wohnungsbau- und Siedlungsgesellschaft m.b.H. (VOGEWOSI) ist der größte gemeinnützige Wohnbauträger des Landes.

Für das Jahr 2018 wurden rund 39,2 Mio. Euro für insgesamt 735 VOGEWOSI-Wohnungen budgetiert. Mit 13 Millionen Euro konnte davon bisher rund ein Drittel umgesetzt werden. Zudem seien 284 Wohnungen in zwölf Anlagen in Vorbereitung. Die Bauvorhaben liegen nach Angaben von Geschäftsführer Hans-Peter Lorenz gut im Zeit- und Budgetplan und werden wie immer im engen Einvernehmen mit den Gemeinden geplant und abgewickelt, betont Lorenz.

Lorenz: Baukosten immer höher

Die grundlegende Aufgabe der VOGEWOSI - nämlich die Schaffung von leistbarem Wohnraum - wird allerdings immer schwieriger. Das Ziel, bei den Baukosten nicht mehr als 3.000 Euro pro Quadratmeter Wohnnutzfläche auszugeben, könne oft nicht erreicht werden, so Aufsichtsratsvorsitzender Wolfgang Rümmele. Es seien diesbezüglich große Anstrengungen nötig. Die Grundstückpreise seien hoch - auch die Baukosten würden immer höher.

Gründe für die Preissteigerungen sieht Lorenz zum einen in einer Flut an Bau-Normen. Zudem sei Vorarlberg quasi ein abgeschotteter Markt - aus dem Ausland oder anderen Bundesländern würden kaum Baumfirmen nach Vorarlberg kommen. Und solange die Nachfrage nach Bauleistung in Vorarlberg so hoch sei, blieben auch die Baukosten hoch, so Lorenz.

„Wohnen500“-Konzept weiterentwickelt

Ein Weg, günstigen Wohnraum zu schaffen, ist das Konzept „Wohnen500“ . Dabei handelt es sich um 65-Quadratmeter-Dreizimmerwohnungen mit Mietpreisen bis zu 500 Euro - inklusive Betreibs und Heizkosten. Bauen mit Holzmodulen und der Verzicht etwa auf Personenaufzüge helfen, die Kosten zu dämpfen.

Aufgrund des großen Interesses der Gemeinden sei das Konzept nun weiterentwickelt worden, so Lorenz. Anders als beim bisherigen System, in dem die Wohnungsgrundrisse alle gleich waren, werden bei „Wohnen500Plus“ Zwei-, Drei-, und Vierzimmer-Wohnungen errichtet. Mit Lift bieten die Anlagen zudem völlige Barrierefreiheit, auch eine Unterkellerung soll auf Wunsch möglich sein.

Vogewosi Schröcken

VOGEWOSI

In Schröcken entsteht aktuell eine der ersten Wohnanlagen vom Typ „WOHNEN500Plus“.

Bereits fünf Kommunen hätten sich für einen Bau einer solchen Anlage entschieden, berichtete der Geschäftsführer. Die Gemeinden könnten ihre Bedürfnisse einbringen, dazu komme eine extrem rasche Bauzeit.

Kleingemeinden im Fokus

Die VOGEWOSI dehnt sich immer mehr auch in Kleingemeinden aus. Derzeit werden in Hohenweiler elf Wohnungen gebaut, in Sulz 20, in St. Gerold sind es zwölf. Durch günstige Wohnungen könne man, auch wenn es dort keinen Arbeitsplatz gibt, die Bevölkerung halten, führte Rümmele aus.

Zentral ist laut Lorenz auch der Bereich betreutes Wohnen mit entsprechender Infrastruktur. Von den derzeit im Bau befindlichen Wohnungen würden 135 in der Form ausgeführt.

Bisher hat die VOGEWOSI Wohnungen in 54 der 96 Vorarlberger Gemeinden, demnächst werden es 56 sein.

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