Beziehungsdrama: Frau stirbt bei Sturz aus Fenster

Eine 27-jährige Frau ist am Montag im Zuge eines Beziehungsstreits in Bregenz aus dem Fenster gestürzt und verstorben. Ihr 30-jähriger Partner verschanzte sich anschließend mit einer vermeintlichen Schusswaffe.

Gegen 10.15 Uhr meldete eine Ohrenzeugin den Beziehungsstreit in der Straße An der Heufurt im Stadtteil Bregenz-Vorkloster. Schon während des Telefonats sei ein Schuss zu vernehmen gewesen, berichtete die Polizei am Montagnachmittag im Rahmen einer Pressekonferenz.

Als die Polizei mit mehreren Streifen eintraf, fand sie eine Frau vor, die schwerverletzt vor einem Mehrparteienhaus am Boden lag. Die Beamten konnten aber nicht zu der 27-Jährigen gelangen, weil auf einer Fensterbank ein Mann saß und mit einer vermeintlichen Schusswaffe hantierte. Wie sich später herausstellte, dürfte es sich dabei um eine Schreckschusspistole gehandelt haben.

Frau verstirbt an Ort und Stelle

Den Beamten gelang es, den Mann - einen 30-Jährigen - in Verhandlungen zu verwickeln. Er ließ schließlich zu, dass Cobra-Beamte zur schwerverletzten Frau vordringen konnten. Für die 27-Jährige kam aber jede Hilfe zu spät - sie verstarb an Ort und Stelle.

Das Gebiet wurde in der Folge großräumig abgesperrt, Bewohner der umliegenden Häuser wurden entweder in Sicherheit gebracht oder gebeten, sich von den Fenstern fernzuhalten. Eine Frau und ein Kind, die sich ebenfalls in der Wohnung befanden, in der sich das Beziehungsdrama ereignete, konnten in Sicherheit gebracht werden.

Hintergrund unklar

Bei der Übergabe eines Zigarettenpäckchens an den 30-Jährigen versuchte die Polizei schließlich den Zugriff. Der Mann entwischte aber zurück in die Wohnung. Anschließend stürzte er sich aus einem Fenster rund acht Meter in die Tiefe. Er erlitt schwere Verletzungen und befindet sich derzeit in künstlichem Tiefschlaf.

Die Todesursache seiner 27-jährigen Partnerin ist unklar. Sie wies laut Polizeiangaben aber eine schwere Kopfverletzung auf. Woher die Verletzung genau stammt, ist ebenfalls unklar. Die Leiche der Frau wird am Dienstag in Innsbruck obduziert.

Rund 100 Beamte im Einsatz

Unbekannt ist auch der Hintergrund des Beziehungsdramas. Wie die Polizei mitteilte, haben die beiden vier Kinder. Das Paar aus dem Bettlermilieu soll schon seit Jahren amtsbekannt sein. Es soll auch bereits öfters zu Streitigkeiten zwischen dem Mann und der Frau gekommen sein. Im Einsatz waren rund 100 Polizeibeamte, das Sondereinsatzkommando Cobra, eine Verhandlungsgruppe sowie Unterstützungskräfte aus Tirol.