600 Soldaten trainieren den Ernstfall

Die Milizsoldaten trainieren derzeit in Vorarlberg den Ernstfall. 600 Soldaten nehmen an der Übung teil. Angenommen wird ein terroristisches Bedrohungsszenario, weshalb die alte Ziegelfabrik in Götzis als Übungsort dient.

600 Soldaten insgesamt - 470 davon Milizsoldaten - nehmen heuer an der Waffenübung teil: Milizsoldaten des Jägerbataillons Vorarlberg und der Pionierkompanie Vorarlberg, die von Berufssoldaten des Militärkommandos aus Bregenz und des Jägerbataillons 23 aus Bludesch unterstützt werden.

Scharfschießen, Wasserausbildung und eine Art Häuserkampf in Götzis gehören zu der großangelegten Übung. Stationiert sind dort auch drei Schützenpanzer, ein Bergepanzer und ein Bundesheer-Hubschrauber. Das Übungsszenario soll möglichst realitätsnah sein, deshalb haben die Verantwortlichen heuer eine Art terroristische Bedrohung im bewohnten Gebiet und nicht einen Wald- und Wiesenkampf als Übungsannahme gewählt.

Alle zwei Jahre eine Woche Training

Die Milizsoldaten müssen alle zwei Jahre für eine Woche einrücken, um das militärische Know-How zu üben und Neues zu lernen. Ansonsten gehen sie einem Zivilberuf nach. Die Ausbildner sind dagegen Berufssoldaten. „Wir bringen einen anderen Wind rein - vom zivilen Leben her“, sagt Miliz-Kompanie-Kommandant Martin Häfele, „wir haben andere Blickwinkel, andere Zugänge. Wir als Miliz profitieren von den Aktiven, die Aktiven profitieren von uns, weil sie sehen, wie es auch geht, wie man improvisieren kann, wie man sich helfen kann.“

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Milizübung in Vorarlberg
Im Interview: Miliz-Kompanie-Kommandant Martin Häfele, Militärkommandant Ernst Konzett und Mario Achrainer, Milizsoldat aus Brixen in Tirol.

Schutz der Bevölkerung als Hauptaufgabe

Laut Militärkommandant Ernst Konzett ist eine der Hauptaufgaben der Milizeinsatzkräfte der Schutz von Objekten, der Bevölkerung und der lebenswichtigen Infrastruktur. Da ein Großteil der Vorarlberger im enger bebauten Rheintal wohne, werde verstärkt der Einsatz im verbauten Gelände geübt, so Konzett. Weitere Übungseinheiten gibt es heuer in Hard, Bürs und im Walgau - auch Wassereinsätze stehen auf dem Programm. Die Waffenübung dauert noch bis Freitag.

Sicherheitslandesrat Christian Gantner (ÖVP) lobte bei einem Truppenbesuch in Götzis am Mittwoch die Milizsoldaten. „Das Bundesheer ist ein wesentlicher Pfeiler der regionalen Sicherheitsstrukturen, damit in unserem Land im Krisen- bzw. Katastrophenfall Sicherheit, Schutz und Hilfe für die Bevölkerung gewährleistet werden können“, so Gantner. Er bekräftigte die Forderung an den Bund, die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen – personell, materiell, finanziell, strukturell sowie in punkto Ausbildung.