Der Wald in Vorarlberg dehnt sich aus

In Vorarlberg werden immer mehr Flächen durch neue Straßen, Plätze oder Gebäude versiegelt - das ist hinlänglich bekannt. Gleichzeitig verbuschen oder verwalden aber auch immer mehr Flächen. So ist die Waldfläche im Land in den vergangenen 30 Jahren um drei Prozent gewachsen.

Von der Verwaldung besonders betroffen sind kleinräumige, schwer zugängliche Flächen in den Bergen sowie Waldränder. Prinzipiell sei die Zunahme der Waldfläche nicht negativ, sagt der Leiter der Forstabteilung bei der Landesregierung, Andreas Amann, weil der Wald auch eine sehr wertvolle Funktion beim Hochwasserrückhalt habe.

„Wir wollen allerdings die Kulturlandschaft erhalten, weil sehr viel Mühe notwendig war, Kulturflächen zu schaffen. Und diese nach der Bewaldung wieder herzustellen, ist wesentlich aufwändiger als wenn man es vorbeugend macht“, sagt Amann.

Natur erobert Flächen zurück

Immer mehr Grund und Boden wird bebaut und versiegelt. Trotzdem sind 37 Prozent von Vorarlberg bewaldet.

Landwirten bleibt weniger Zeit für Landschaftspflege

Bisher liegt es am Engagement der Grundeigentümer und Agrargemeinschaften, die Verwaldung zu verhindern. Allerdings arbeiten immer mehr Landwirte auch in einem anderen Beruf, somit bleibe ihnen keine Zeit für die Landschaftspflege, sagt Jürgen Burtscher, Landwirt am Ludescherberg.

Ein weiterer Grund für das Ausbreiten des Waldes ist aber auch der Klimawandel. Die Temperatur in den Waldgrenzregionen habe sich erhöht, so Andreas Amann, damit steige die Waldgrenze und die Waldfläche nehme dort weiter zu.

Freiraum wird kleiner

Es sei gut zu beobachten, dass sich die Natur alle zehn Jahre etwa zwei, drei Meter zurückhole, berichtet Landwirt Jürgen Burtscher. Über kurz oder lang werde der Freiraum immer kleiner. Weil die Zahl der Landwirte sinkt, sind Freiwillige gesucht. „Alleine sind die Landwirte bei den Flächen, die sie bewirtschaften, auf weiter Flur verloren“, sagt Burtscher.