Sechste Urlaubswoche als Lockmittel

Die Baumarktkette Hornbach lockt Mitarbeiter mit einer sechsten Urlaubswoche. Der Schritt von Hornbach habe Beispielcharakter, sagt die Gewerkschaft. Die Wirtschaftskammer sieht keine Folgewirkungen für Vorarlberg.

Die Baumarktkette Hornbach führt in Österreich die sechste Urlaubswoche ein und erhöht das kollektivvertragliche Mindestgehalt. Ab 1. Juli bekommen alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die seit mindestens einem Jahr im Unternehmen sind, sechs Wochen Urlaub im Jahr.

„Von dieser Neuerung profitieren österreichweit über 1.600 Beschäftigte“, sagte Hornbach-Österreich-Chef Stefan Goldschwendt am Mittwoch. Zudem wird das Einstiegsgehalt mit Juli von 1.750 auf 1.820 Euro erhöht. Derzeit liegt das Mindestgehalt im Handel bei 1.586 Euro brutto für Vollzeitbeschäftigte - mehr dazu in Hornbach führt sechste Urlaubswoche ein (ORF.at).

Thema bei Kollektivverhandlungen

Der Schritt von Hornbach habe Beispielcharakter, sagt Bernhard Heinzle von der Gewerkschaft der Privatangestellten. Sechs Wochen Urlaub sei derzeit auch Thema bei den Verhandlungen zum Sozialkollektivvertrag, der für 7.000 Angelstellte – vor allem Frauen – gilt.

Auf Unternehmensebene beschlossen

Für den Vorarlberger Wirtschaftskammerdirektor Christoph Jenny ist die sechste Urlaubswoche bei Hornbach eine Möglichkeit, um für Mitarbeiter zu werben. Positiv sei sie deshalb, weil sie auf der Ebene des Unternehmens beschlossen wurde, sagt Jenny. Er sieht den Schritt als Entscheidung eines Unternehmens. Für Vorarlberg erwartet er keine Folgewirkungen.

Sechste Urlaubswoche erst ab 25 Jahren

Derzeit müssen Beschäftigte in Österreich 25 Jahre für die sechste Urlaubswoche arbeiten. Nicht alle Arbeitsjahre müssen aber beim gleichen Arbeitgeber zustande gekommen sein.