Bohrungen für S18 starten im Sommer

Die ASFINAG hat am Mittwoch den weiteren Fahrplan für die geplante Bodenseeschnellstraße S18 präsentiert. Erste Bohrungen sind für den Sommer geplant. Welche Variante kommen soll, ist immer noch offen.

Eckdaten zur S 18:

Alternative Z: 7,5 Kilometer (Ried-querende Straßenverbindung)
Alternative CP: 8,6 Kilometer (Ostumfahrung von Lustenau)
Trassenentscheidung: 2020
Investition: 600 Millionen Euro

Man müsse sich aufgrund der unzähligen nötigen Verfahren für die S18 jedes Detail ansehen, sagt ASFINAG-Geschäftsführer Alexander Walcher. Das reiche von der tatsächlichen Entlastungswirkung bis hin zu möglichen Folgen für Tier- und Pflanzenwelt.

Bis dato hat die ASFINAG über sechs Millionen Euro in Planungen, Vorbereitungen und Untersuchungen investiert. Für das notwendige Vorprojekt hat die ASFINAG Planungsleistungen von mehr als vier Millionen Euro seit 2017 beauftragt. „In Summe rechnen wir mit Kosten von 15 Millionen Euro allein für das Vorprojekt. Ein klares Zeichen, dass wir es wirklich ernst mit der Umsetzung dieses wichtigsten Infrastruktur-Vorhabens in Vorarlberg meinen“, so Walcher.

Umfassende Untersuchungen in diesem Jahr

  • Verkehrsuntersuchungen: An rund 40 Straßenstellen wurden im April mit Seitenradarmessungen über eine Woche die Spurbelastungen erhoben. Ähnliches erfolgte auch an rund 25 Kreuzungen und Kreisverkehren an den wichtigsten Routen des unteren Rheintals. Um detaillierte Aussagen über Fahrverhalten und Routenauswahl der Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer zu bekommen, wurden im April und Mai Verkehrsbefragungen durchgeführt – weitere Untersuchungen sind dazu noch im Sommer geplant.
  • Tier- und Pflanzenwelt: Pflanzen und Biotope werden flächendeckend in einem Umkreis von 500 m links und rechts der beiden Trassenvarianten erhoben. Besonderes Augenmerk wird auf wertvolle Biotoptypen sowie geschützte Pflanzen und Pflanzenarten gelegt. Eine große Herausforderung ist die Erhebung der Tierwelt, weil sich wildlebende Tiere eben nicht an Zeitpläne halten. Von Vögel, Fledermäusen, Reptilien über Heuschrecken bis hin zu Käfern, Schnecken und Muscheln reicht hier die Palette.
  • Vermessungen: Für eine möglichst genaue Planung braucht die ASFINAG genaueste Grundlagen von Topografie, Straßenlage, Siedlungs- und Lebensräumen. Mit Hilfe von exakten Laserscans, Orthofotografie und GPS-Vermessungen erarbeiten Experten ein digitales Geländemodell.
  • Baugrunderkundungen: Für die Erkundung des Baugrundes sind ab Sommer 2018 rund 180 Bohrungen an verschiedenen Stellen geplant, um Rückschlüsse über Untergrund und Bodenbeschaffenheit zu erhalten. Bis Ende 2018 sollen die wesentlichen Erhebungen abgeschlossen sein, dann starten die technischen Planungen. 2020 erfolgt die Gegenüberstellung der beiden Varianten und der daraus abzuleitenden Trassenentscheidung.

Abstimmung mit der Schweiz

Die Umsetzung der Autobahnverbindung der beiden Länder Österreich und Schweiz werde so rasch wie möglich vorangetrieben. Im Gespräch mit Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser sicherte Anfang des Jahres der Direktor des Bundesamts für Straßen der Schweiz (ASTRA), Jürg Röthlisberger, zu, dass man auf Schweizer Seite bereit ist, die Verbindung zwischen dem Anschluss St. Margrethen und der Grenze bei Höchst mit den notwendigen Anlagen zu erstellen.

S18 Varianten

ASFINAG

Trassen-Entscheidung 2020

Welche Trasse kommen soll, will sich Walcher offen halten. Man wisse natürlich, dass es Gemeinden mit Präferenzen für die Z-Variante (Ried-querende Variante) gebe. Man müsse aber alle Auswirkungen auf Umwelt und Menschen untersuchen und auch die technische Machbarkeit miteinbeziehen. Eine Entscheidung für eine Variante soll dann im Jahr 2020 fallen.

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