Weltbester Kletterer setzt auf Ländle-Betreuung

Der Tscheche Adam Ondra ist einer der besten Sportkletterer der Welt. Er hat als Erster in Norwegen eine Route mit dem höchsten Schwierigkeitsgrad 9c gemeistert. Der Vorarlberger Physiotherapeut Klaus Isele half ihm dabei.

In der Höhle „Hanshallaren“ bei Flatanger in Norwegen befindet sich die erste Kletterroute der Welt im höchsten Schwierigkeitsgrad 9c. Sie erstreckt sich über 45 Meter. Am 3. September 2017 gelang es Ondra als Erstem, die Route zu bewältigen. Seither trägt sie den Namen „Silence“ - weil der Tscheche nach vollbrachter Leistung so überwältigt war, dass er nur noch schweigen konnte.

Sportkletterer Adam Ondra: „Silence“

Der derzeit wohl beste Sportkletterer der Welt, der Tscheche Adam Ondra, hat als erster Mensch eine Route bewältigt, die mit dem Schwierigkeitsgrad 9c eingestuft ist. Geholfen hat ihm auf dem Weg zu diesem Erfolg ein Physiotherapeut aus Vorarlberg, Klaus Isele aus Schwarzach.

Bei der Erreichung des Ziels hat der Vorarlberger Physiotherapeut Klaus Isele eine wesentliche Rolle gespielt. „Ein Jahr vorher habe ich viel versucht. Aber das Ziel war nicht möglich zu erreichen“, sagt Ondra selbst. Dann trat Isele auf den Plan - für Ondra einer der Schlüssel zum Erfolg.

Isele: „Kleines Wunderwerk“

Isele ist schon seit Jahren in der internationalen Kletterszene als Physiotherapeut aktiv. Vier bis fünf Mal pro Jahr kommt Ondra nach Schwarzach, zusätzlich gibt es Treffen bei Kletterevents auf der ganzen Welt. Sein Schützling bringe eine ganz individuelle Anatomie mit, sagt Isele. So sei er extrem beweglich in den Hüften, seine Wirbelsäule sei sehr viel stärker durchblutet als bei anderen. Der Tscheche sei anatomisch und physiologisch tatsächlich ein „kleines Wunderwerk“.

Entsprechend interessant habe sich auch die Arbeit mit ihm gestaltet. Man habe eine andere Muskulatur „verwendet“ als sonst üblich, erklärt Isele: Gegen Ende der Vorbereitungen habe Ondra fast nur noch die Unter- und Oberschenkel trainiert, damit er auf der Route, die zu einem Großteil Überhang geklettert wird, ausruhen konnte. Normalerweise würden sich Kletterer in dieser Phase nur mehr auf die oberen Extremitäten konzentrieren, so Isele.

In 20 Minuten bewältigt

Der neueste Kniff sei aber sicher das Visualisieren im Trockentraining gewesen. Immer wieder habe er Ondra gepusht, sei mit ihm die Strecke bis ins letzte Detail durchgegangen. In Flatanger bereiteten sich Ondra und Isele schließlich auf den großen Tag vor. Nach 20 Minuten war „Silence“ bewältigt.