Zoll-App gegen Staus an Schweizer Grenze

Seit Anfang März gibt es eine Smartphone-App, mit der Schweizer Einkaufstouristen ihre Einkäufe - bis zur erlaubten Freigrenze von 300 Franken pro Person - selbst verzollen können. Dadurch sollen Staus an der Grenze verringert werden.

Mehr als 10.000 Mal sei die Zoll-App bereits herunter geladen worden, sagt David Marquis von der eidgenössischen Zollverwaltung. Durch die eigenständige Waren-Deklaration im Voraus soll laut Marquis alles schneller gehen: „Wenn man sich im Voraus über die App anmeldet, muss man am Grenzübergang nicht mehr mit dem Auto anhalten, aber natürlich sind jederzeit Stichproben möglich.“

Theoretisch könnte sich der Verkehr ein wenig verlagern, so die kleine Hoffnung von Marquis, denn beispielweise könnten auch nicht besetzte Grenzübergänge benutzt werden.

Fischer bremst Euphorie

Große Auswirkungen werde die App aber nicht bringen, ist Kurt Fischer, ÖVP-Bürgermeister der verkehrsgeplagten Gemeinde Lustenau überzeugt. Denn für die Rückvergütung der Mehrwertsteuer müssen die Schweizer immer noch stehen bleiben. „Wichtig ist für uns, dass diese Mehrwertsteuer-Rückvergütungen, die sich sehr stark auf Lustenau konzentrieren - wir sind ein 24-Stunden-Zollamt -, künftig mit einem digitalen Workflow an jedem Grenzübergang möglich sind“, so Fischer.

Das würde einiges erleichtern, sagt der Lustenauer Bürgermeister. 1,2 Millionen Formulare für die Rückvergütung der Mehrwertsteuer sind im Vorjahr in Vorarlberg abgestempelt worden. An einer digitalen Lösung wird bereits gearbeitet.