„Weniger am Schreibtisch, mehr am Hof“

Die Landwirtschaftskammer Österreich bekommt erstmals einen Präsidenten aus Vorarlberg: Josef Moosbrugger wird am Dienstag in Wien offiziell ins Amt gewählt. Er will sich unter anderem für weniger Verwaltungsaufwand für die Bauern und eine Kennzeichnungspflicht für Produkte einsetzen.

Werdegang
Der 1966 geborene Moosbrugger gehört dem Bauernbund an und steht seit 1999 an der Spitze der Vorarlberger Landwirtschaftskammer. Bisher ist er zudem einer der drei Vizepräsidenten der österreichischen Landwirtschaftskammer und war über 20 Jahre lang Dornbirner Stadtrat für die ÖVP.

Auf den künftigen Landwirtschaftskammerpräsidenten von Österreich, Josef Moosbrugger, warten einige Herausforderungen auch auf europäischer Ebene. Moosbrugger, der auch weiterhin Präsident der Vorarlberger Landwirtschaftskammer bleibt, nennt in diesem Zusammenhang vor allem die Gesamtfinanzierung und die Inhalte der europäischen Agrarpolitik. Der 51-jährige Dornbirner wird mit seiner Wahl Hermann Schultes nachfolgen.

„Es sind insbesondere emotionale Themen, die die Landwirtschaft und die Bevölkerung sehr intensiv beschäftigen und in einem Diskussionsprozess halten, etwa wenn es um Tierwohl oder Pflanzenschutzmittel geht“, so Moosbrugger. Ein weiterer Bereich, der die Kammer sehr fordere, sei die Marktsituation für die Landwirtschaft.

Josef Moosbrugger

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Moosbrugger betreibt in Dornbirn einen Milchwirtschaftsbetrieb mit rund 90 Kühen.

Moosbrugger plädiert für weniger Bürokratie

Moosbrugger will zudem ganz persönlichen Ziele für die Landwirte umsetzen: „Weniger Verwaltung, weniger Bürokratie, weniger am Schreibtisch, mehr am Hof und am Feld“. Vor allem beschäftigen ihn auch die Produktpreise bei Lebensmitteln - dieses Thema treffe das Herz des Bauern. Zudem sei es ein Ziel, wieder das Verständnis für die Landwirtschaft zu finden - etwa wenn es um die emotionalen Themen wie Tierwohl gehe.

Josef Moosbrugger

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Funktionär und ÖVP-Politiker: Moosbrugger ist seit 1999 Präsident der Vorarlberger Landwirtschaftskammer.

Kennzeichnungspflicht für Landwirtschaftsprodukte

Ebenfalls ganz oben auf der Liste Moosbruggers steht die gesetzliche Pflicht für eine Herkunftskennzeichnung der wesentlichen Landwirtschaftsprodukte, wie bereits in der Regierungsvereinbarung als Ziel festgeschrieben. In diesem Bereich müsse dringend etwas geschehen, so Moosbrugger. „Mir ist bewusst, es gibt eine Vielzahl von Interessen, die es nicht leicht sein wird, zu vereinen. Aber Ziel ist es, dass es zumindest bei Milch und Fleisch eine gesetzliche Grundlage für eine Kennzeichnungspflicht gibt.“

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Künftiger LKÖ-Präsident Josef Moosbrugger
ORF-Redakteur Bruno Schratzer und Kameramann Michael Gartner haben Josef Moosbrugger an seinen verschiedenen Arbeitsplätzen besucht.

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