Bitschi soll neuer FPÖ-Landesobmann werden

Landtagsabgeordneter Christof Bitschi soll neuer FPÖ-Landesparteiobmann werden. Zudem wird der 27-Jährige Spitzenkandidat für die Freiheitlichen bei der Landtagswahl im kommenden Jahr. Die Wahl findet am 8. Juni statt.

Bei einer Pressekonferenz am Freitag hat der jetzige FPÖ-Landesparteiobmann Reinhard Bösch bekannt gegeben, dass der Landesparteivorstand am Donnerstagabend einstimmig beschlossen hat, dass Bitschi Spitzenkandidat für die Freiheitlichen für die Landtagswahl 2019 wird. Bitschi soll am Landesparteitag am 8. Juni auch zum Nachfolger von Bösch gewählt werden.

Bitschi neuer FPÖ-Obmann

Der 27-jährige Christof Bitschi ist als neuer Parteiobmann der FPÖ Vorarlberg präsentiert worden. Damit gibt Reinhard Bösch nach knapp zwei Jahren diese Aufgabe ab.

Bösch war knapp zwei Jahre im Amt. Er habe von Anfang an nicht die Absicht gehabt, eine „Epoche zu bilden“. Eines seiner Kernziele sei die personelle Erneuerung der Partei gewesen. Diese Erneuerung passiere nun, damit Bitschi sich bis zur Landtagswahl im Herbst 2019 in seine neue Rolle einarbeiten könne.

Christof Bitschi

FPÖ

Christof Bitschi

„FPÖ-Denkansätze umsetzen“

Die schwarz-grüne Vorarlberger Landesregierung sei zu sehr mit dem Finden des kleinsten gemeinsamen Nenners beschäftigt und denke zu wenig an die Zukunft, sagte Bitschi bei der Pressekonferenz. Die FPÖ hingegen werde ihre volle Energie dafür einsetzen, ihre Denkansätze umzusetzen.

Gemeinsam mit Klubobmann Daniel Allgäuer - der in seinem Amt bleibt - werde man das Tempo in der Landespolitik in nächster Zeit deutlich erhöhen. Bitschi kündigte an, dass die Vorarlberger Freiheitlichen ihre Positionen und Ideen „in den nächsten Wochen und Monaten“ präsentieren werden.

„Vierblättriges Kleeblatt der FPÖ“

Er freue sich auf seine zukünftige Aufgabe, die er mit „ganz viel Herzblut, ganz viel Einsatz und einem ordentlichen Maß Hausverstand“ angehen werde, so der 27-Jährige. Die FPÖ Vorarlberg werde auch in Zukunft keine One-Man-Show sein, vielmehr werde aus der Dreier-Spitze Reinhard Bösch, Daniel Allgäuer und Dieter Egger nun ein „vierblättriges Kleeblatt“.

Allgäuer, Bitschi, Bösch, Egger

ORF

Klubobmann Daniel Allgäuer, Christof Bitschi, Landesparteiobmann Reinhard Bösch, ehemaliger Parteichef Dieter Egger

„Politiker der neuen Wege“

Noch-Obmann Reinhard Bösch, Klubobmann Daniel Allgäuer und der ehemalige Parteichef und jetzige Hohenemser Bürgermeister Dieter Egger fanden naturgemäß lobende Worte für Bitschi. Er sei ein „Politiker der neuen Wege“, ein „Talent, das vernetzt denken kann, bürgernah ist und jugendliche Frische, die das Land dringend braucht, mitbringt“.

Bitschi ist seit 2013 Landesparteiobmann der Freiheitlichen Jugend Vorarlberg, seit 2014 sitzt er als Abgeordneter im Landtag. 2016 wurde er zum Obmann-Stellvertreter der FPÖ Vorarlberg gewählt. Der 27-Jährige ist Geschäftsführer im elterlichen Transportunternehmen.

ÖVP für konstruktive Zusammenarbeit

Er hoffe, dass Bitschi einen konstruktiven Kurs fahren werde, so ÖVP-Klubobman Roland Frühstück: „Fundamentalopposition sollte in diesem Land eigentlich keine Option sein“. Er freue sich in Hinblick auf die Landtagswahl auf eine sachliche Auseinandersetzung mit der FPÖ und sei zuversichtlich, dass die ÖVP die Menschen in Vorarlberg mehrheitlich für ihre Ideen begeistern werde.

Grüne: „FPÖ rückt weiter nach rechts“

Die Grünen sehen die Entwicklung bei der FPÖ kritisch. „Das bedeutet, dass sich Vorarlbergs FPÖ weiter nach rechts bewegt“, so Grünen-Klubobmann Adi Gross in einer Aussendung. Es sei zu hoffen, dass Bitschi als Parteichef nun eine Politik des Miteinander machen wird.

Bitschi trage eine besondere Verantwortung für die Stimmung im Land. „Bisher hat er sich im Landtag vor allem als Provokateur hervorgetan“, so Gross.

NEOS: „Junges Gesicht, Ideen von vorgestern“

Dass die Wahl der Freiheitlichen auf Bitschi gefallen ist, zeige, dass die FPÖ ihre populistische Politik, die man aus dem Bund und anderen Ländern kenne, auch in Vorarlberg fortsetzen würden, so NEOS-Landessprecherin Sabine Scheffknecht.

Mit Bitschi würde die FPÖ endgültig auf eine Abschottungspolitik setzen. „Mit Bitschi gebe es zwar ein neues, junges Gesicht, aber immer noch die Ideen von Vorgestern“, so Scheffknecht.

SPÖ: FPÖ rückt weiter nach rechts

Mit Christof Bitschi rücke die FPÖ weiter nach rechts, sagt SPÖ-Klubobmann Michael Ritsch. Man werde sich Bitschis Arbeit in den kommenden Monaten anschauen. Bisher sei er aber als Hardliner in Sachen Ausländer aufgefallen, an dem Bundesparteiobmann Heinz-Christian Strache seine Freude haben werde.