Hörspuren durch Vorarlbergs Grünzone

Der Kampf um die Grünzone in Vorarlberg wird immer härter: Die Wirtschaft wächst und drängt in die Grünzone. Mit Hörstationen wollen Initiativen aus Naturschutz und Bürgerbeteiligung nun den kostbaren Schatz „Grünzone“ ins Bewusstsein rücken.

An sieben Plätzen in der Landesgrünzone können sich Spaziergänger Audio-Sequenzen zum Thema „Landesgrünzone“ anhören. Damit will die Initiative „Lebensraum Weiler“ die Bedeutung der Landesgrünzone in den Vordergrund rücken. Verschiedene Personen und Institutionen erzählen von der Bedeutung der Landesgrünzone. Zu hören sind unter anderem die Vorsitzende des Naturschutzrats, Gerlind Weber, Bio-Landwirt Simon Vetter oder Martin Strele, Obmann des Vereins Bodenfreiheit.

Hörstationen

Lebensraum Weiler

„Fruchtbarer Boden - wichtig für Gesellschaft“

Vetter will in seiner Hörspur verdeutlichen, wie wichtig fruchtbarer Boden für die Gesellschaft sei. „Wir merken, dass die Nachfrage nach biologisch erzeugten Lebensmitteln bei uns im Land sprichwörtlich durch die Decke geht. Mit den momentanen Anbauflächen kommen wir nicht nach diese Nachfrage auch nur in Ansätzen zu bedienen", sagt Vetter.

„Keine Flächenreserve für Industrie“

Für Ulrich Bernhard, Vorstand von Bodenfreiheit, stellt in seiner Hörspur klar: „Die Grünzone ist keine Art Flächenreserve für die Industrie, auch wenn das von Wirtschaftsseite immer wieder gern behauptet wird.“ Er behandelt in seiner Hörspur die rechtliche Grundlage der Landesgrünzone. Die Ziele der Landesgrünzonen-Verordnung lauten klar: Den Naturhaushalt, das Landschaftsbild und die Naherholungsgebiete erhalten und Raum für die Landwirtschaft sichern.

„Kompensationsflächen funktionieren nicht“

Die Nutzungsansprüche werden in Zukunft aber noch größer, wie Gerlind Weber, Vorsitzende des Naturschutzrats, in ihrem Beitrag ausführt. Große zusammenhängende Flächen, zudem noch mit erstklassiger Bodenqualität, würden in Zukunft noch bedeutender. Die Grünzone durch Kompensationsflächen am Leben zu erhalten, würde so nicht funktionieren. Die Ersatzflächen liegen laut Weber nicht an der Grünzone, sondern seien oft Berghänge mit einer ganz anderen Ökologie.

Mut und Weitsicht vor 40 Jahren

Vor 40 Jahren hätte die Landesregierung und der Landtag Mut und Weitsicht bewiesen, und im Rheintal und Walgau überörtliche zusammenhängende Freiflächen festgelegt. Heute wäre das nicht mehr möglich, ist Kerstin Riedmann, Mitglied der Bürgerinitiative Lebensraum Weiler überzeugt.

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