Flüchtlingsbetreuer: Keine Kündigungswelle

Mit der Flüchtlingswelle im Jahr 2016 sind viele neue Jobs entstanden, die nun - nachdem die Zahl der Asylanträge sinkt - wieder abgebaut werden. Zu einer Kündigungswelle kam es in Vorarlberg aber nicht, heißt es von AMS und Caritas.

Vor allem Sozialarbeiter und Dolmetscher trifft der Rückgang an Asylanträgen, betroffen sind aber auch Juristen, Köche oder Reinigungspersonal. In Wien will die Gewerkschaft nun eine Arbeitslosenstiftung ins Leben rufen, um diese Arbeitslosen zu unterstützen. Auch in Vorarlberg werden weniger Menschen in der Grundversorgung der Flüchtlinge gebraucht. Zu einer Kündigungswelle hat es hierzulande aber nicht geführt.

Caritas: Frühzeitig Gespräche gesucht

Bei der Caritas, der größten Sozialorganisation für Flüchtlinge in Vorarlberg, haben vor zwei Jahren 210 Mitarbeiter 2.800 Flüchtlinge betreut. Mittlerweile ist die Zahl der Asylwerber auf 2.000 gesunken - und damit auch die Mitarbeiteranzahl: Heute sind es 60 Mitarbeiter weniger, sagt Bernd Klisch, von der Caritas-Flüchtlingshilfe. Die Mitarbeiter seien von vornherein befristet angestellt worden. Für viele seien aber auch andere Stellen in der Caritas oder anderen Sozialorganisationen gefunden worden, bzw. hätten die Mitarbeiter selbst einen anderen Weg eingeschlagen. Kündigungen habe es keine gegeben.

Man habe frühzeitig Gespräche geführt und offen kommuniziert, wie viele Stellen abgebaut werden müssen, so Klisch. Obwohl das keine angenehme Aufgabe sei, habe man versucht, das ganze bestmöglich zu gestalten.

Kein Rückgang an Flüchtlingen beim AMS

Beim AMS sind aktuell 600 Flüchtlinge als arbeitslos gemeldet - rund 40 Prozent mehr als im Vorjahr, sagt AMS-Geschäftsführer Bernhard Bereuter. Meist kämen sie mit Deutschgrundkenntnissen, die sie in der Grundversorgung gelernt hätten. Beim AMS erhalten sie weitere Sprachkurse, einen Kompetenz-Check und einen individuellen Integrationspfad.

Von einem Stellenabbau beim Personal könne keine Rede sein, verdeutlicht Bereuter. Man habe schließlich deutlich mehr Vorgemerkte wie im vergangenen Jahr. Gemeinsam mit dem Land Vorarlberg verfolge man die Strategie, die Flüchtlinge rasch für den Arbeitsmarkt vorzubereiten. Dementsprechend seien auch die Angebote darauf ausgerichtet, die Personen rasch in den Arbeitsmarkt zu integrieren.

Großquartiere sollen im Sommer geschlossen werden

Die Zahl der untergebrachten Asylwerber lag vor zwei Jahren bei knapp 4.000. Inzwischen sind es 2.200. Laut Sonja Troger, Flüchtlingskoordinatorin bei der Landesregierung Vorarlberg ist angedacht, auch die beiden letzten Großquartiere - das Haus Bildgasse und das Haus Messe in Dornbirn - mit Auslaufen der Mietverträge im Sommer zu schließen.

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