„Saturn“ und die Umlaufbahn eines Lebens

Ab Donnerstag ist am Theater Kosmos in Bregenz „Saturn kehrt zurück“ aus der Feder des amerikanischen Erfolgsdramatikers Noah Haidle zu sehen. Das tragikomische Kammerspiel feierte im Jänner in Wien seine österreichische Erstaufführung.

Dreißig Jahre dauert es, bis der Planet Saturn die Sonne einmal umrundet hat. Noah Haidle macht in seinem Stück „Saturn kehrt zurück“ drei Lebensphasen eines Mannes in Rückblenden und mit jeweils dreißig Jahren Abstand erlebbar: Gustin, ein pensionierter Radiologe, befindet sich in der letzten Phase seines Lebens. Er ist 88 Jahre alt und einsam. Deshalb ruft er den Pflegedienst an. Eine junge Frau namens Susann erscheint.

Theater Kosmus Saturn kehrt zurück

Gerhard Kresser/Theater Kosmos

Während Gustin in seinen drei Lebensphasen auch von drei männlichen Darstellern verkörpert wird, spielt Julia Sewing alle Frauen. Es sei eine reichhaltige Suche gewesen, erzählt sie, und diese haben sich nicht nur auf die Unterschiede, sondern auch auf die Ähnlichkeiten zwischen den Frauen konzentriert: „Das war auch spannend, rauszubekommen, was sie vielleicht in ihrer Geschichte ähnliches erlebt haben, verschiedene Themen, die sie alle ähnlich beschäftigen.“

Regisseur schwärmt: „Ein bisschen Woody Allen“

Regisseur Augustin Jagg schwärmt von der Meisterschaft des Autors, von seiner Fähigkeit, Szenen zu bauen und so schwebend leichte und teilweise doch messerscharfe Dialoge zu schreiben: „Es ist ein bisschen Woody Allen drin, es ist ein bisschen oder vielleicht sogar viel Beckett drin, aber ganz viel Noah Haidle. Der beherrscht das wirklich ganz toll, in drei Zeitebenen eine Geschichte zu erzählen, die niemals pathetisch ist, die immer berührend ist, aber oft sehr humorvoll.“

Er versuche stets, sein Herz auf die Bühne zu werfen, hat Noah Haidle in einem Interview gesagt. Und: „Ich möchte Schönheit unter die Menschen bringen. Das ist mein Beitrag, die Welt zu verbessern.“