Wiesenbrüter verstärkt vom Aussterben bedroht

Wiesenbrüter - also Vögel wie Kiebitz, Bekassine oder der Große Brachvogel - waren einst charakteristisch für das Vorarlberger Rheintal und seine Riedlandschaften. Inzwischen sind zwei von drei Arten massiv vom Aussterben bedroht.

70 Kiebitz-Brutpaare gibt es momentan in Vorarlberg - gerade noch genug, sagen Experten. Bei den Bekassinen (auch Sumpfschnepfen genannt) sei das anders: Von diesen Vögeln würden nur mehr ein oder zwei Brutpaare im Land leben. Sie seien somit de facto ausgestorben, obwohl vor 30 Jahren noch 60 von ihnen gezählt wurden. Ähnlich die Zahlen beim Großen Brachvogel: 40 Brutpaare wurden vor Jahrzehnten gezählt, heute sind es noch zehn.

Schutzmaßnahmen für Wiesenbrüter

Wiesenbrüter waren einst charakteristisch für das Vorarlberger Rheintal und seine Riedlandschaften. Inzwischen sind zwei von drei Arten massiv vom Aussterben bedroht.

Mithilfe von vielen Seiten

Petra Häfele, Regionsmanagerin des betroffenen Natura-2.000-Gebiets macht deshalb zusammen mit dem Naturschutzbund und der Politik mobil. Das fange bei den Gebietsbetreuern und den Vogelkundlern an, die darüber informieren, wo die Gelege sind. Außerdem werde der Kontakt zu den Grundeigentümern und den Landwirten gesucht, um Maßnahmen umzusetzen und die Bewirtschaftung so zu planen, dass Gelege ausgespart bleiben.

„Ganz wichtig sind natürlich auch Gemeinden, die uns mit ihren Bauhöfen unterstützen, größere Maßnahmen umzusetzen. Und darüber hinaus kann natürlich jeder Einzelne auch sehr viel dazu beitragen, indem er - während er in den Schutzgebieten unterwegs ist - sich an die Spielregeln hält“, sagt Häfele.

Appell vom Umweltlandesrat

Landwirte, die später mähen, um die Brüter zu schützen und die Brutplätze von der Anpflanzung aussparen, haben ein Recht auf Entschädigung. In Kooperation mit der Landwirtschaft würden Förderungen angeboten, sagt Umweltlandesrat Johannes Rauch (Grüne). An die Bevölkerung appelliert er: „Bleiben Sie auf den Wegen! Nehmen Sie die Hunde an die Leine! An die Reiter: Nicht querfeldein reiten! Die Wiesenbrüter brauchen jetzt im Frühjahr ganz besonders Ruhe, sonst haben wir in ein paar Jahren keine mehr.“