FH-Forschungsprojekt für Demenzerkrankte

Die Fachhochschule Vorarlberg leitet ein mit drei Millionen Euro budgetiertes EU-Forschungsprojekt, das die Lebensqualität von Menschen mit Demenz erhöhen soll. Dazu werden Lichtreize, Klänge und Gerüche aus der Natur verwendet.

Ziel des Projektes ist es, die Begleitsymptome der Demenzerkrankung zu lindern und die Lebensqualität der Erkrankten, Angehörigen und Pflegern zu erhöhen. Während die Gedächtnisleistung bei Demenzpatienten stetig abnimmt, dringen sinnliche Reize weiterhin zu ihnen durch.

Über diese biologisch-emotionale Ebene würden sich typische Begleitsymptome wie etwa Desorientierung lindern lassen, so Projektleiter Guido Kempter, Vorstand des Forschungszentrums für nutzertentrierte Technologien an der Fachhochschule Vorarlberg.

Strukturierter Tagesablauf als Ziel

Ziel sei es, den Tagesablauf für Patienten und deren Umfeld zu strukturieren sowie die räumliche, zeitliche und emotionale Orientierung der Kranken zu stabilisieren, so Kempter. Dabei dienen Licht, Düfte und Klänge als Stimulation. Das Wissen über ihre Wirkung entstammt der Licht-, Aroma- und Musiktherapie, die einzelnen Reize stammen aus der Natur, etwa Vogelgezwitscher und Lavendelduft.

Das passiere jedoch nicht konstant, sondern variantenreich, erklärt Kempter. Dabei müsse etwa auf die individuelle Tagesstruktur Rücksicht genommen werden.

Testphase dauert ein Jahr

Nach zwei Jahren Forschung und Entwicklung sind nun die Prototypen für die Stimulationsgeräte fertig. Dabei handelt es sich um intelligente Lampen, Lautsprecher und Duftsprüher.

Diese Geräte werden nun laut Kempter ein Jahr lang an rund 400 Patienten in den Tirol-Kliniken in Hall getestet. Testphasen gebe es auch in Privatkliniken. Wenn die Testergebnisse positiv sind, könnte das System bereits ab 2020 europaweit in den Handel kommen.

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