Fünftes Erdbeben heuer: Deutlich spürbar

In der Nacht auf Donnerstag hat sich um 4.24 Uhr im Raum Dalaas ein Erdbeben der Magnitude 3,3 ereignet. Es sei „heftig spürbar“ gewesen, heißt es von der ZAMG. Damit hat es heuer bereits fünf Erdbeben in Vorarlberg gegeben.

Das Epizentrum lag laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) im Raum Dalaas. „Das Beben wurde heftig verspürt. Schäden an Gebäuden sind keine bekannt und der Magnitude nach nicht zu erwarten“, teilte die ZAMG in einer Aussendung mit.

Der Schweizerische Erdbebendienst an der ETH Zürich registrierte das Beben ebenfalls und meldete eine Magnitude von 3,3, wie die Schweizerische Depeschenagentur (sda) berichtete.

Der Erdbebendienst ersucht, das Wahrnehmungsformular auf der Homepage auszufüllen oder schriftliche Meldungen an die Adresse Hohe Warte 38, 1190 Wien zu schicken.

Fünftes Beben in diesem Jahr

Am 22. Februar um 3.35 Uhr hat sich ebenfalls ein Erbeben mit einer Magnitude von 2,0 bei Dalaas ereignet. Es wurde von der Bevölkerung vereinzelt schwach verspürt.

Zwischen Anfang Jänner und 1. Februar waren im Süden Vorarlbergs bereits drei Erdbeben verzeichnet worden. Jenes am 8. Jänner wies eine Magnitude von 2,8 auf, die Erdstöße am 17. Jänner und am 1. Februar erreichten eine Stärke von 3,9 - mehr dazu in Experte rechnet mit weiteren Erdbeben.

Nord-Süd-Kompression der Alpe

Vorarlberg gehört laut ZAMG zu den Regionen Österreichs, in denen mehrmals pro Jahr spürbare Erdbeben vorkommen, besonders im Rheintal und im Arlberggebiet. Der Grund ist die sogenannte Nord-Süd-Kompression der Alpen, wo verschiedene Bereiche der Erdkruste aufeinander stoßen, an denen es immer wieder zu Spannungen und anschließenden Brüchen kommt.

Ähnliche starke Ereignisse wie in den vergangenen Wochen, mit Magnituden im Bereich von etwa 4,0, waren in der dokumentierten Erdbebengeschichte von Vorarlberg:
- am 31. Jänner 2016 mit Epizentrum in Klösterle (Magnitude 3,6)
- am 15. und 28. Juni 1996 (Magnitude 4,0 und 4,3) mit Epizentrum in Lech
- am 31. März 1994 mit Epizentrum in Stuben (Magnitude 4,0)
- am 8. Mai 1992 mit Epizentrum in Feldkirch (Magnitude 4,3)
- am 29. Juni 1965 mit Epizentrum in Dalaas (Magnitude 4,0)
- am 14. April 1866 mit Epizentrum ebenfalls in Dalaas
-am 27. Dezember 1771 mit Epizentrum in Mittelberg in den Allgäuer Alpen (Intensität 6 Grad EMS-98)

Die von den Auswirkungen her stärksten Beben Vorarlbergs waren dabei Feldkirch 1992 (Intensität von 6-7 Grad EMS-98) und Mittelberg 1771 (Intensität 6 Grad EMS-98). Bei beiden gab es Schäden an Gebäuden, wie ausgebrochene Verputzteile. Insgesamt ist Vorarlberg aber von wesentlichen Schadensbeben bisher verschont geblieben.