Land: Verständnis für Verzögerung bei S18

Die Entscheidung über die Trassenführung der S18, der Straßenverbindung in die Schweiz, verzögert sich neuerlich. Diese Entscheidung sei nicht erfreulich aber notwendig, so Verkehrslandesrat Karlheinz Rüdisser (ÖVP).

Bis vor kurzem hatten die Projektverantwortlichen der Straßengesellschaft ASFINAG erklärt, dass die Entscheidung zwischen den zwei möglichen Trassen für die geplante Verbindung in die Schweiz in diesem Jahr fallen soll. Nun gab die ASFINAG bekannt, die Entscheidung bis 2020 zu verschieben.

S18 - Entscheidung lässt auf sich warten

Verärgerung bis Verständis löst die Nachricht aus, dass die Entscheidung welche S18 Variante gebaut wird, erst in ein paar Jahren fallen soll.

„Ordentliche Vorbereitung unabdingbar“

Es sei schon seit Jahresanfang bekannt, dass sich die Entscheidung bis 2020 verzögern wird, so Verkehrslandesrat Rüdisser. Trotzdem sei es ärgerlich. Es handle sich jedoch um ein sehr sensibles Gebiet und ein sehr komplexes Verfahren. Eine ordentliche Vorbereitung der anschließenden Behördenverfahren sei unbedingt erforderlich.

Es wäre falsch, bei der Planung auf das Tempo zu drücken und damit die Qualität zu verschlechtern. Denn das könnte später zu weiteren Verzögerungen führen, etwa wenn Verfahrensmängel auftreten würden. Derzeit könne keine realistische Einschätzung getroffen werden, bis wann die S18 kommt, betont Rüdisser.

Talk mit Gerd Endrich (ORF) zu S18

ORF Vorarlberg Chefredakteur Gerd Endrich spricht über die Äußerungen von Landesrat Rüdisser zur Verzögerung .

Grüne: Verständlich bei Risikoprojekt

Auch Grünen-Klubobmann Adi Gross zeigt sich von der erneuten Verzögerung keineswegs überrascht. Das zeige, welche Probleme die Trassenführung der ASFINAG bereite. Es handle sich um ein Risikoprojekt in finanzieller und rechtlicher Hinsicht und hinsichtlich der Verfahren.

Die Bevölkerung in Lustenau brauche dringend eine Entlastung, so Gross. Er plädiert dafür, Alternativen zu forcieren. Das könnten die Auffächerung des Lkw-Verkehrs oder eine Straßenbahn zwischen Dornbirn und Lustenau sein. Auf keinen Fall brauche es jedoch zusätzliche Ansiedelungen von verkehrsintensiven Betrieben.

Lustenauer Bürgermeister frustriert

Der Lustenauer Bürgermeister Kurt Fischer (ÖVP) zeigt sich von der neuerlichen Verzögerung für die S18-Trassenentscheidung enttäuscht.

Mit dieser Entscheidung scheine es so, dass es nun weitere neun Jahre dauern werde, bis es zu einer endgültigen Trassenentscheidung kommen werde, so Fischer im ORF Vorarlberg-Interview. Das bedeute auch, dass ein Teil des Schwerverkehrs weiterhin durch das Zollamt Au/Lustenau abgewickelt werde und so der Schwerverkehr weiter mitten durch das Siedlungsgebiet in Lustenau geführt werde.

Die neuerliche Aufschiebung sei in gewisser Sicht extrem tragisch und sehr frustrierend in seiner politischen Arbeit, sagt Fischer. Es gebe aber keine andere Lösung als die S18.

S18 für FPÖ alternativlos

Für FPÖ-Verkehrssprecher Ernst Hagen ist die S18 alternativlos. Die „Straßenbahnträumereien“ den Grünen würden keinen wirksamen Entlastungseffekt bringen. Dieser könne nur durch ein entsprechendes Straßenprojekt sichergestellt werden.

ASFINAG verschiebt Trassenentscheidung

Erst am Mittwoch hatte die ASFINAG bekannt gegeben, die Entscheidung für die Trassenführung der S 18, der Bodensee-Schnellstraße, zu verschieben. War zuletzt noch von einer Entscheidung bis Ende des Jahres 2018 die Rede, hatte die ASFINAG-Geschäftsführung am Mittwoch von 2020 als neuem Termin gesprochen. Die Begründung: Man brauche mehr zusätzliche Zeit, um umfassende Grundlagenforschungen durchzuführen. So seien unter anderem 180 Bohrungen geplant, um die Bodenbeschaffenheit genau abzubilden.

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