Jährlich zwei anonyme Geburten in Vorarlberg
Seit dem Jahr 2001 können Schwangere in allen Krankenhäusern mit einer Geburtsabteilung völlig anonym ihr Kind auf die Welt bringen. Die Babys kommen sofort nach der Geburt in die Obsorge des Jugendamtes, welches dann Adoptiveltern sucht. Von den Müttern werden keine Daten aufgenommen, die Behandlung wird aus dem Landesbudget bezahlt.
In den ersten acht Jahren habe es im Durchschnitt eine Geburt jährlich gegeben, so Gesundheitslandesrat Christian Bernhard (ÖVP). Mittlerweile seien es jährlich im Schnitt zwei anonyme Geburten.
Seit knapp zehn Jahren Babyklappe in Bregenz
Im Jahr 2008 wurde in der Kolumbanstraße in Bregenz in der Nähe des Landeskrankenhauses eine Babyklappe eingerichtet. Dort können Mütter etwa nach einer Hausgeburt ebenfalls anonym ihr Neugeborenes abgeben. Seit Bestehen der Babyklappe sind nach Angaben von Bernhard drei Kinder abgegeben worden, zuletzt im Jahr 2014.
Diese geringen Zahlen erklärt Bernhard unter anderem mit der „Kleinheit des Landes Vorarlberg und dem funktionierenden sozialen Gefüge“. Ob durch die Möglichkeit der anonymen Geburt und der Babyklappe die Abtreibungen gesunken sind, könne er mangels Daten nicht sagen.
Link:
- 2017: Weniger Hochzeiten und weniger Geburten (vorarlberg.ORF.at, 22.2.2018)