Experte rechnet nicht mit neuer Flüchtlingswelle

Der Syrienkrieg nimmt nach sieben Jahren, 400.000 Toten und Millionen Geflüchteter kein Ende. Die Folgen und Auswirkungen hat auch der Vorarlberger Roland Müller beobachtet. Er geht nicht von einer neuen Flüchtlingswelle aus.

Müller ist seit 2013 als Polizeiattaché des Innenministeriums in Jordanien stationiert. Er beobachtet unter anderem Aktivitäten des Islamischen Staates in der Region - aber auch die Bewegung von Flüchtlingen von Jordanien aus. Den Flüchtlingen würde es zunehmend schlechter gehen, schilderte er am Samstag im „Vorarlberg heute“-Studiogespräch. Die finanziellen Ressourcen vor Ort würden immer weniger, die internationale Gemeinschaft müsse Millionen investieren.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Müller im Studiogespräch

Polizeiattaché Roland Müller erzählte im „Vorarlberg heute“-Studiogespräch über die gegenwärtige Lage in Jordanien und Syrien.

„Die Flüchtlinge werden ungeduldig und warten hier dringend auf eine Möglichkeit, nach Syrien zurückzukehren“, so Müller. Eine neue Flüchtlingsbewegung in Richtung Europa sieht er hingegen nicht: „Im Moment sehen wir keine Anzeichen für diese Flüchtlingsbewegung.“ Die Leute würden schlecht aus Syrien wegkommen. Zudem würde die Grenze nach Jordanien sehr gut bewacht. Auch das türkische Militär sei im Grenzbereich sehr aktiv.

Jahrelanger blutiger Krieg

Seit sieben Jahren tobt in Syrien ein Bürgerkrieg. Von einem Frieden scheint man weit entfernt. Syriens Machthaber Assad kämpft seit sieben Jahren mit aller Härte gegen die Oppositionskräfte im Land. Mit seinem Verbündeten Russland werden die von den Rebellen gehaltenen Städte mit voller Härte bombardiert.

Aber auch die USA, die Türkei, der Iran, Israel, Saudi Arabien oder die Terrororganisation Islamischer Staat tragen ihre Machtspiele auf dem Rücken der Zivilbevölkerung in der Region aus. Das UN-Flüchtlingshochkommissariat schätzt die Zahl der geflüchteten Menschen alleine in Jordanien und dem Libanon auf rund zwei Millionen.