Dornbirn will die Ganztagsklassen ausbauen

Ganztägige Schulformen sind in den meisten Ländern Europas der Regelfall - Österreich hinkt aber noch hinterher. So gab es bis vor Kurzem in Dornbirn noch kein ganztägiges Angebot im Mittelschulbereich - das hat sich mittlerweile geändert.

Dass Vorarlbergs größte Stadt bis zum vergangenen Schuljahr kein entsprechendes Angebot hatte, liegt allein an den Schulen selbst. Die Stadt als Schulerhalter kann sie nicht verordnen, die Entscheidung treffen die Schulen. „Wir sind stark vonseiten der Stadt dahinter, die Schulen zu motivieren, Ganztagsklassen anzubieten“, sagt Bürgermeisterin Andrea Kaufmann (ÖVP). „Ziel ist, dass in jedem Bezirk die Wahl zwischen Ganztagsklasse und Regelklasse möglich ist.“

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Dornbirn will Ganztagsklassen ausbauen

Seit Herbst 2016 gibt es in Dornbirn Ganztagsklassen. Die Nachfrage ist groß - jetzt soll das Angebot ausgebaut werden.

Hohe Nachfrage nach Plätzen

Die erste Ganztagsklasse wurde im Herbst 2016 an der Mittelschule Dornbirn-Baumgarten eröffnet. Ziel sei gewesen, „die Bildungsgerechtigkeit und die Bildungschancen der Schüler durch eine hochwertige pädagogische Ganztagsbetreuung zu erhöhen“, sagt Direktorin Ulrike Mersnik. Außerdem habe man den veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen Rechnung tragen wollen: „Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stellt eine große Herausforderung für Eltern dar.“

In diesem Schuljahr gibt es bereits in zwei Klassen das Ganztagsangebot von 7.30 Uhr bis 16.00 Uhr. Das Mittagessen nehmen die Schüler in der Fachhochschule zu sich. Außer diesen Menükosten müssen die Eltern nichts bezahlen. Einer der positiven Effekte: Durch die zusätzlichen Lern- und Übungseinheiten verbessern sich bei vielen die schulischen Leistungen. Die Nachfrage nach Plätzen ist entsprechend hoch: Die vorhandenen 40 Plätze waren für das kommende Schuljahr in kurzer Zeit vergeben. Möglicherweise wird das ganztägige Angebot ab 2019 auf drei Klassen ausgebaut.

30 Prozent Betreuungsquote

Vorarlberg liegt mit einer Betreuungsquote von 30 Prozent im Pflichtschulbereich etwas über dem bundesweiten Schnitt von 23 Prozent. Die Parteien sind sich einig, dass die Ganztagsangebote intensiv ausgebaut werden müssen - vor allem in den Ballungsgebieten.