Prozess: Schwiegermutter fesselt Schwiegertochter

Wegen Nötigung und Körperverletzung sind am Landesgericht Feldkirch am Dienstag zwei Frauen zu sechs Monaten bedingter Haft und zu Geldstrafen von 1.400 und 2.200 Euro verurteilt worden. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.

Eine kroatische Schwiegermutter bekommt am Sonntag Besuch von ihrer brasilianischen Schwiegertochter. Aus einer kurzen Unterredung wird eine heftige Auseinandersetzung, die damit endet, dass die Schwiegertochter gefesselt im Badezimmer liegt. So geschehen im Sommer letzten Jahres in einer Wohnung in Bludenz. Mit dabei auch die deutsche Freundin der Schwiegermutter.

Schwiegermutter: Wollte nur Attacke abwehren

Die kroatische Schwiegermutter gab am Dienstag vor Gericht an, dass sie nur eine wilde Attacke abgewehrt hätte. Nach eigenen Angaben wollte sie mit der Schwiegertochter über die Erziehung ihres Sohnes reden. Sein Vater sei nämlich noch für ein paar Jahre im Gefängnis. Die Schwiegertochter habe sie daraufhin mit einem Schlüsselbund am Hals verletzt, dann sei die deutsche Freundin eingeschritten, die aber von der Schwiegertochter an den Haaren ins Badezimmer geschleift worden sei.

Gericht glaubte der Schwiegertochter

Die Schwiegermutter gab zu, ihre Schwiegertochter an Armen und Beinen gefesselt zu haben, allerdings aus Notwehr. Das Gericht glaubte jedoch der Schwiegertochter, die den Vorfall komplett anders schilderte. Die beiden angeklagten Frauen sind nicht rechtskräftig zu sechs Monaten bedingter Haft und zu Geldstrafen von 1.400 und 2.200 Euro verurteilt worden.