Lehrermangel oder nicht? Kritik an Mennel

Die Lehrergewerkschaft in Vorarlberg kritisiert ÖVP-Landesschulrätin Bernadette Mennel. Indem sie einen Lehrermangel verneine, sende sie ein falsches Signal an junge Menschen, die an diesem Beruf interessiert seien.

Während Landesregierung und Schulabteilung einen Lehrermangel an Pflichtschulen verneinen, vertritt die Lehrergewerkschaft einen komplett konträren Standpunkt: Aktuell seien zwar noch alle Stellen besetzt, aber das werde nicht so bleiben, warnen die Lehrer. Denn jährlich gehen etwa 150 bis 200 Pflichtschullehrer in Pension.

Mennel: Bundesstellenplan „über-erfüllt“

Von Lehrermangel spricht Schullandesrätin Mennel keineswegs. Sie verweist auf eine Fleißaufgabe des Landes, das rund 500 Stellen zusätzlich mit rund 20 Millionen Euro finanziere. Damit „über-erfülle“ man den Bundesstellenplan bei Weitem. Daran werde sich auch nichts ändern - Kürzungen sind nicht geplant, versichert Mennel.

Gerhard Unterkofler von der Lehrergewerkschaft warnt indessen vor einem Lehrermangel, der sich in Zukunft noch vergrößern werde. Ein Jahr lang würden nämlich keine Abgänger aus der pädagogischen Schule herauskommen. Es gebe einen Rückgang von Studentenzahlen. Das Abstreiten eines Lehrermangels sei deshalb destruktiv, so Unterkofler. Damit könnten junge Leute, die an diesem Beruf interessiert seien, eventuell davon abgehalten werden, sich für diesen Beruf zu entscheiden.

Mennel: Werben in anderen Bundesländern

Dem stellt Mennel gegenüber, dass es derzeit keine Lücken gebe. Alle Stellen seien besetzt - unter anderem mit Hilfe von zehn pensionierten Lehrern und etwa zwanzig Lehrern aus anderen Bundesländern, so die Schulabteilung. Definitiv haben 35 Lehrer für heuer ihre Pension angemeldet, bis zu 200 könnten es noch werden, wie die Erfahrung der vergangenen Jahre lehrt. Man versuche, manche von ihnen zu halten, so Mennel und werbe um Nachfolger an Hochschulen in anderen Bundesländern.

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