„Evi“ sorgte für Strom- und Zugausfälle

Sturmtief „Evi“ hat in Vorarlberg etliche Schäden angerichtet. So kam es am Mittwoch zu kurzzeitigen Stromausfällen in etwa 2.600 Haushalten. Zudem war die Bahnstrecke Feldkirch-Buchs gesperrt - ein Baum war auf die Gleise gestürzt.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Sturmtief „Evi“ sorgt für Ausfälle

Eine unterbrochene Bahnverbindung und Stromausfälle: Sturmtief „Evi“ hat zu zahlreichen Einsätzen geführt.

Mittwochfrüh kollidierte ein Güterzug mit einem auf dem Gleis liegenden Baum. Die Oberleitung wurde auf einer Länge von rund 300 Metern beschädigt, die Lokomotive wurde leicht demoliert. Die Strecke Feldkirch-Buchs war dadurch unterbrochen. Die Behebung des Schadens dauerte bis Mitternacht.

Stromausfälle dauerten im Durchschnitt 50 Minuten

Mittwochfrüh und Mittwochmittag kam es zu Stromausfällen aufgrund des Sturmes. Insgesamt waren laut Horst Klehenz von den illwerke vkw rund 2.600 Haushalte für durchschnittlich 50 Minuten ohne Strom. In Ortsteilen von Alberschwende und Schwarzenberg waren 390 Haushalte ab 6.00 Uhr bis etwa 6.50 Uhr betroffen. Am Mittag fiel für rund eine halbe Stunde im Großen Walsertal und Thüringen (1.750 Haushalte) sowie in Teilen von Lech (19 Haushalte) der Strom aus. Ab 14.00 Uhr wurden sämtliche Anlagen im Land wieder mit Strom versorgt.

Aktuelle Wetterinformationen bei wetter.ORF.at

Keine Personen verletzt

Die Rettungs- und Feuerwehrleitstelle RFL verzeichnete von Dienstagnachmittag bis Mittwochnachmittag rund zehn Einsätze wegen des Sturms, in der Nacht auf Donnerstag mussten die Einsatzkräfte dann noch dreimal ausrücken. Berichtet wurde von umgestürzten Bäumen und Bauzäunen oder Dachschäden. Personen seien keine zu Schaden gekommen.

Satteins: Baum landete auf Autodach

Auch Autofahrern wurde der Sturm am Mittwoch gefährlich. So hatte ein Lenker in Satteins großes Glück: Er war auf der L50 - Höhe Schwarzer See - unterwegs, als eine Tanne auf die Fahrbahn stürzte. Durch den Windwurf wurde der Firmen-Pkw des 47-jährigen Satteinsers erheblich beschädigt. Nach Angaben der Polizei blieb er aber unverletzt und konnte weiterfahren. Die Tanne wurde durch Mitarbeiter des Landestraßenbauamtens mittels Motorsäge zersägt und von der Fahrbahn entfernt.

Satteins Baum auf Straße

Dietmar Mathis

In Satteins landete ein Baum auf einem Autodach. Die Straßenmeisterei zersägte den Baum - die Straße konnte innerhalb von 20 Minuten wieder freigegeben werden.

Windböe erfasste Lieferwagen

Ebenso Glück hatte ein 42-jähriger Lenker eines Lieferwagens auf der benachbarten Schweizer Autobahn A 13. Er war nach Angaben der Kantonspolizei St. Gallen am Mittwoch von Sevelen in Richtung Trübbach unterwegs. Kurz vor der Ausfahrt Trübbach wurde das Fahrzeug von einer Windböe erfasst und kippte um. Der Anhänger und der Lieferwagen kamen auf dem Überholstreifen zum Stillstand, wobei der Anhänger vor dem Lieferwagen lag. Der 42-Jährige konnte die Führerkabine unverletzt verlassen.

Sturm auch am Donnerstag

Sturmtief „Evi“ erreichte in Sulzberg im Bregenzerwald Spitzenwerte bis zu 81 Kilometer pro Stunde. Am Arlberg wurden Spitzen von 106 Kilometer pro Stunde gemessen. Noch für Donnerstag rechnet die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in höheren Lagen mit starkem bis stürmischem Wind aus West bis Nordwest.

Land warnt vor Gefahren im Wald

Das Land warnt wegen des Sturmtiefs eindringlich vor Wanderungen im Wald. Viele Bäume seien vom letzten Sturm „Burglind“ Anfang Jänner angeschoben worden, aber nicht umgestürzt, sagt Andreas Amann von der Abteilung Forstwirtschaft des Landes. Jede Sturmböe berge somit ein Risiko, sagt der Experte. Von Wanderungen oder Spaziergängen im Wald sei daher abzuraten.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Besorgte Förster vor „Evi“

Erst vor zwei Wochen hat das Tief „Burglind“ eine Spur der Verwüstung gezogen. Die Spuren sind noch nicht restlos beseitigt.

Folgeschäden befürchtet

Das jetzige Sturmtief „Evi“ sei zwar schwächer, da aber zu Jahresbeginn auch großflächige Schäden, etwa im Walgau, entstanden sind, rechnet Amann mit Folgeschäden. „Durch Löcher, die entstanden sind, hat der Wind auch andere Angriffsmöglichkeiten“, sagt Amann. „Ich erwarte mir schon noch geringere Nachfolgeschäden, aber nicht von sehr bedeutendem Ausmaß, wenn die Prognose stimmt.“

Um die bisherigen Schäden von rund 50.000 Festmeter Holz zu beseitigen, sind die Forstarbeiter permanent im Einsatz. Denn sonst drohe ein Befall durch den Borkenkäfer.

Links: