Aufregung über 1.000-Euro-Lohn bei der Post

Vor dem Hintergrund von Zustellungsproblemen wirbt die Post um neue Kräfte. Geboten wird ein Monatsgehalt von 1.000 Euro brutto für einen Vollzeitjob als Urlaubsvertretung. Ein Hungerlohn, wie manche finden.

Laut Postgewerkschaft werden im Sommer mindestens 40 Urlaubsvertretungen benötigt. Damit können Urlaubsüberhänge von Angestellten abgebaut werden. Bei der Entlohnung nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch mit 1.000 Euro hat die Gewerkschaft keine Mitsprachemöglichkeit. Gewerkschafter Franz Mähr verwies aber darauf, dass der Mangel an Urlaubsvertretungen im vergangenen Jahr ein Auslöser für die Zustellprobleme der Post waren.

Die Generaldirektion der Post ist dennoch zuversichtlich und verteidigte den 1.000-Euro-Lohn. Der Lohn sei in allen Bundesländern einheitlich geregelt, sagte Pressesprecher David Weichselbaum. Das sei mit einem Ferialjob zu vergleichen.

Schnelle Eingreiftruppe wird aufgestockt

Dass die Generaldirektion für Vorarlberg auch zu höheren Löhnen bereit ist, zeigte allerdings der aktuelle Fall. Wegen der Zustellprobleme in Bludenz und Koblach wurde eine schnelle Eingreiftruppe aus anderen Bundesländern engagiert. Ihr Ortswechsel ist der Post 1.000 Euro pro Monat plus Spesen wert. Derzeit seien vier zusätzliche Mitarbeiter im Einsatz, so Weichselbaum, diese Woche würden weitere acht dazukommen.

Die Postgewerkschaft spricht von einer teuren Maßnahme: Bei höheren Löhnen würde man auch in Vorarlberg die notwendigen Zusteller finden, argumentierte Mähr. Derzeit verdiene ein Zusteller mit Zulage rund 1.800 Euro brutto, 1.000 Euro Bonus wären laut Mähr ein netter Anreiz.

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