Wieder mehr Kirchenaustritte in Vorarlberg

In Vorarlberg gab es 2017 wieder mehr Kirchenaustritte. 2.797 Personen sind aus der Kirche ausgetreten, das ist ein Anstieg von 3,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 61 Prozent aller in Vorarlberg lebenden Personen sind Katholiken.

Bei der Diözese Feldkirch versucht man die neuerliche Abnahme positiv zu sehen: Man verweist auf 2.443 Neueintritte durch die Taufe. Außerdem werden Austritte auch wieder zurückgenommen: 213 Personen traten letztes Jahr wieder in die Kirche ein, 23 widerriefen ihren Austritt innerhalb einer dreimonatigen Frist.

Finanzielle Einbußen durch Kirchenaustritte

Die Austritte spürt die Kirche auch finanziell, denn von zuletzt 29,5 Millionen Euro kommen 23,6 Millionen an Einnahmen aus den Kirchenbeiträgen. Noch sei ausreichend Geld vorhanden, sagt Finanzkammerdirektor Andreas Weber. In den nächsten fünf bis sechs Jahren könne man mit den Kirchenbeiträgen noch die Inflation abdecken. Schon jetzt bereite man sich aber auf die Zeit danach vor. Als Beispiel nennt Weber, dass die Pfarren finanziell selbstständiger werden müssen. Derzeit fließen 60 Prozent der Einnahmen in die Pfarren.

Wegen der Kirchenaustritte werde der Kirchenbeitrag nicht erhöht, sagt Weber. Es gebe nur die üblichen jährlichen Anpassungen an die Einkommen. Der Kirchenbeitrag macht 80 Prozent der Einnahmen aus.

Budget-Minus wegen Jugendhaus-Sanierung

Letztes Jahr gab es für die Diözese auch ein Budget-Minus von einer Million Euro. Grund dafür sei die Sanierung des Jugendhauses in St. Arbogast gewesen. Wichtig ist der Diözese auch, dass die Gläubigen die Hälfte ihres Kirchenbeitrags zweckwidmen können - an acht Einrichtungen wie zum Beispiel die Caritas-Inlandshilfe, die Hospizarbeit oder die Telefonseelsorge.

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