Klage gegen Postgewerkschafter

Gegen Postgewerkschafter Franz Mähr läuft eine Klage. Die Post AG als Dienstgeber hatte ihm erst ein Medienkontaktverbot vorgeschrieben und lieferte jetzt noch eine Klage nach. Diese dürfte laut Rechtsanwalt wenig Erfolg haben.

Im August hatte Mähr für gegenüber dem ORF Vorarlberg Stellung zu den Zustellproblemen der Post genommen und von Problemen beim Regionalmanagement gesprochen - mehr dazu in Postgewerkschaft sieht grobe Managementfehler.

Die Post AG als Dienstgeber schrieb ihm daraufhin ein Medienkontaktverbot vor und lieferte jetzt auch noch eine Klage nach. Vorgeworfen wird ihm nach Angaben des ÖGB, mehrmals tatsachenwidrige Behauptungen aufgestellt zu haben. Laut Rechtsanwalt Sanjay Doshi gehe es so weit, dass sich Mähr derzeit nicht einmal bei einer Veranstaltung der Gewerkschaft äußern darf.

Doshi: „Klage geht viel zu weit“

Die Klage gehe aus seiner Sicht viel zu weit, man werde sich entsprechend zur Wehr setzen, stellt er in Aussicht. Es sei unverständlich, dass sich ein Personalvertreter nicht äußern soll, gerade wenn auch die Bediensteten kritisiert werden. Wie Doshi gegenüber dem ORF Vorarlberg ausführte, sei es seiner Meinung nach angebracht, dass Mähr die Belegschaft, die er vertrete, öffentlich verteidige und auch sagen dürfen, dass nicht die Zusteller an den Verzögerungen Schuld waren.

Mähr selbst sagt, er könne die Vorwürfe nicht nachvollziehen und sei sich keiner Schuld bewusst. Es könne nicht sein, dass man als Gewerkschafter sein Gegenüber fragen müsse, ob man wahre Angaben der Öffentlichkeit gegenüber sagen dürfe.

Gespräch mit Wallner und Rüdisser

Die Mängel bei der Postzustellung werden Ende Februar Thema eines Gesprächs zwischen dem Postmanagement und Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser (ÖVP) sein. Dort soll auch ein interner Prüfbericht der Post vorgelegt werden.

Loacker (ÖGB) spricht von „Skandal“

ÖGB-Landesvorsitzender Norbert Loacker sieht die Klage gegen Mähr als billigen Einschüchterungsversuch. Es sei ein Skandal, dass heutzutage noch versucht werde, jemanden mit solchen Methoden mundtot zu machen - vor allem, wenn es darum gehe, Missstände zu beseitigen. Die Post habe sich mit Beschwichtigungen und Ignoranz selbst geschadet. Jetzt sei auch die Bundesregierung als Mehrheitseigentümer gefordert.