Zahl der Flüchtlinge stark rückläufig

Die Zahl der Flüchtlinge ist stark rückläufig: Vor zwei Jahren kamen 4.000 Flüchtlinge nach Vorarlberg, jetzt kommen kaum noch neue dazu. Mehrere Unterkünfte werden geschlossen.

Rund 4.000 Flüchtlinge sind vor ein bis zwei Jahren aus Krisengebieten nach Vorarlberg gekommen - zusätzlich zu den 2.000, die damals schon im Land waren. Heute sind mehr als die Hälfte anerkannte Flüchtlinge. Gut 2.500 warten noch auf ihren Asylbescheid und werden in der Grundversorgung betreut.

Vier Organisationen betreuen Flüchtlinge

In Vorarlberg sind vier Organisationen sind mit der Betreuung der Flüchtlinge in Vorarlberg betraut: Caritas, Rotes Kreuz, das Institut für Sozialdienste (ifs) und ORS - ein Unternehmen, das sich auf die Unterbringung von Asylwerbern spezialisiert hat.

Die Caritas betreut aktuell 1.800 Personen in 220 kleineren Quartieren ambulant, vor zwei Jahren waren es noch 30 Prozent mehr. Einzige Großunterkunft der Caritas ist Gaisbühel mit 100 Personen in vier Häusern.

Flüchtlinge Unterkunft Lustenau Disko

ORF

Flüchtlingsunterkunft in Lustenau

Das Rote Kreuz hat eine Unterkunft in Hard mit rund 80 Personen. Hier wohnen auch noch einige anerkannte Flüchtlinge, die noch keine Wohnung gefunden haben.

Die ORS hatte zu Spitzenzeiten 600 Personen in vier Unterkünften in Betreuung - mittlerweile sind es nur noch 150. Das Quartier in Lustenau soll Anfang des Jahres aufgelöst und die Flüchtlinge auf die verbleibenden Unterkünfte in Dornbirn Bildgasse und Messegelände sowie Götzis verteilt werden.

Wenig Aussicht auf positiven Asylbescheid

Auch unbegleitete minderjährigen Flüchtlinge kommen kaum noch nach Vorarlberg. Ein Grund dafür dürfte sein, dass die Aussicht auf einen positiven Asylbescheid, gerade für Menschen aus Afghanistan, deutlich zurückgegangen sei, sagt die Flüchtlingskoordinatorin des Landes, Sonja Troger. Von den acht Unterkünften gibt es ab kommendem Jahr noch vier.

Ein Teil der Unterkünfte wird dennoch nicht aufgelöst, da das Land vom Bund angehalten ist, um die 15 Prozent Vorhalte-Kapazitäten bereit zu halten - um vorbereitet zu sein, sollte wieder eine Flüchtlingswelle kommen.

AMS: Integration dauert

AMS-Landesgeschäftsführer Bernhard Bereuter betonte einmal mehr, dass die Integration der bereits anerkannten Flüchtlinge in den Vorarlberger Arbeitsmarkt dauern könne. Es dauere allein zwei bis drei Jahre, bis die Betroffenen die Berufsschulreife erlangt hätten - erst dann beginne die Lehrausbildung.

Bis die Flüchtlinge dem Arbeitsmarkt als Fachkräfte zur Verfügungen stehen, würden fünf bis sechs Jahre vergehen, so Bereuter. Rund 620 anerkannte Flüchtlinge sind derzeit in Vorarlberg arbeitslos.

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