Mangelberufe nehmen laut AMS zu

In Vorarlberg gibt es nach Angaben des Arbeitsmarktservice (AMS) immer mehr Mangelberufe. Die gute Wirtschaftslage führe zwar zu steigenden Beschäftigungszahlen, aber auch der Mangel an qualifizierten Mitarbeitenden werde größer.

In der Liste der Mangelberufe führt das AMS Vorarlberg aktuell 130 Berufe an. Das sei um rund 30 Prozent mehr als noch vor zwei Jahren, sagt Geschäftsführer Bernhard Bereuter. „Wir sehen, dass immer mehr Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen unter dem Arbeitskräftemangel leiden. Die aktuelle Mangelliste ist ein weiteres Indiz dafür, dass wir mit einer großen bildungspolitischen Herausforderung konfrontiert sind“, so Bereuter.

Gastronomie und Technik besonders betroffen

Ganz oben auf der Liste der Mangelberufe in Vorarlberg befinden sich Berufe aus den Bereichen Gastronomie (z.B. Koch), diplomierte Krankenpflege oder Technik (z.B. Maschinenbau und Starkstrom). Als Mangelberuf wird ein Beruf dann eingestuft, wenn für eine beim AMS ausgeschriebene Stelle statistisch 1,5 oder weniger Personen qualifiziert sind. Diese Verhältniszahl wird als Stellenandrang bezeichnet.

Bildungsdefiziten begegnet das AMS Vorarlberg mit verschiedenen Qualifizierungsmodellen. Die Ausbildungsprojekte widmen sich vor allem Personen, die am Arbeitsmarkt aufgrund von längerer Arbeitslosigkeit, Alter, Herkunft oder Geschlecht benachteiligt sind. Ein besonderes Augenmerk liegt laut AMS zudem auf der Qualifizierung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis 25 Jahren.

22 Mio. Euro für Qualifizierung von Arbeitsuchenden

„Die Entwicklung der letzten 20 Jahre zeigt, dass wir bei den niedrig Qualifizierten einen rasanten Anstieg an arbeitslosen Personen verzeichnen, wohingegen die allgemeine Arbeitslosenquote über die Jahre ziemlich konstant geblieben ist“, sagt Bernhard Bereuter.

Zu den wirksamsten Ausbildungsmodellen des AMS Vorarlberg zähle das Projekt „Chance“ für geringqualifizierte Personen, das Programm „Frauen in Handwerk und Technik“ für Frauen, die sich für nicht traditionelle Frauenberufe interessieren, sowie das Modell „Schaffa im Ländle“ für junge Menschen zwischen 18 und 30 Jahren. Im heurigen Jahr gibt das AMS Vorarlberg rund 22 Millionen Euro für seine Qualifizierungsaktivitäten aus.

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