Liechtenstein: Ehemaliger Höchstrichter verurteilt

Der ehemalige Präsident des Liechtensteinischen Staatsgerichtshofs ist wegen Vermögensdelikten im Umfang von 13 Millionen Schweizer Franken zu einer Haftstrafe von sechs Jahren verurteilt worden. Das Urteil ist rechtskräftig.

14 Jahre lang war der heute 69-Jährige Präsident des Liechtensteinischen Staatsgerichtshofs. Dem höchsten Verfassungsrichter Liechtensteins, Rechtsanwalt, Treuhänder und Fürstlichen Justizrat hatten Freunde und Bekannte im vollsten Vertrauen Millionen an Frankenbeträgen zur Verwaltung und Vermehrung überlassen. Das Geld in Höhe von rund 13 Millionen Schweizer Franken (gut elf Millionen Euro) ist nun weg.

Berufung gegen Strafausmaß

Vor dem Vaduzer Kriminalgericht hat der geständige Angeklagte ausgesagt, er habe den Überblick über seine Geschäfte völlig verloren. Die Begegnung mit einer Brasilianerin, die ihn von einer schweren Krankheit geheilt haben soll, habe eine einschneidende Rolle im Leben des Angeklagten gespielt.

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass sich der Angeklagte der schweren Untreue, des schweren gewerbsmäßigen Betrugs sowie der Geldwäsche schuldig gemacht hat. Der 69-Jährige akzeptierte den Schuldspruch, beruft aber gegen das Strafausmaß. Der Beschuldigte befindet sich seit Anfang September letzten Jahres in Untersuchungshaft.

Indessen ermittelt die Staatsanwaltschaft Vaduz in einem zweiten Verfahren gegen den Mann. Auch dabei gehe es um einen zweistelligen Millionenbetrag.