Asfinag investiert 270 Millionen ins Straßennetz

Die Straßengesellschaft Asfinag wird in den kommenden sechs Jahren mehr als 270 Millionen Euro in Autobahnen- und Schnellstraßen in Vorarlberg investieren. Unter den geplanten Vorhaben sind auch die Autobahn-Anschlüsse Bürs und Rheintal-Mitte. Auch im Asfinag-Programm: Die S18.

Die Straßengesellschaft Asfinag und das Land Voralberg haben am Montagnachmittag die wichtigsten Bauprojekte für die kommenden Jahre vorgestellt. Im Zeitraum von 2018 bis 2023 wird die Asfinag 272 Millionen Euro in die Straßeninfrastruktur in Vorarlberg investieren, davon allein im kommenden Jahr 40 Millionen Euro. Vorarlbergs Straßenbaubudget (inklusive Sanierungen) wird sich 2018 auf 69,3 Mio. Euro belaufen.

Als eines der wesentlichen Vorhaben nannte Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) den Umbau der Anschlussstelle Bürs. Mit einem Großkreisel sollen die Landesstraßen an beiden Seiten der Autobahn miteinander verbunden werden. Mit dem Beginn der Bauarbeiten wird in der zweiten Jahreshälfte 2018 gerechnet, der Bau ist mit 22 Millionen Euro veranschlagt.

Großkreisverkehr

Land Vorarlberg

So soll die Anschlusstelle Bürs in Zukunft aussehen.

Genehmigungen für Anschlussstelle Rheintal-Mitte

Auch für die Anschlussstelle Rheintal-Mitte liegen alle Genehmigungen vor. Sie soll eine direkte Anbindung der Betriebsgebiete Wallenmahd und Oberklien sicherstellen und rund 31 Millionen Euro kosten. Auch hier ist der Baubeginn in einem Jahr geplant.

Zudem soll bei der Ausfahrt Bludenz eine dritte Fahrspur entstehen. Ein weiteres Projekt ist der Ausbau der S16-Arlbergschnellstraße um eine 2,9 Kilometer lange dritte Fahrspur, Kostenpunkt 37 Millionen Euro. Vorhaben in der Entwicklungsphase bilden der Umbau der A14-Anschlussstelle in Hohenems sowie der Vollausbau der A14-Anschlussstelle Wolfurt-Lauterach.

Maßnahmen gegen Rückstaus in Hohenems

Die Asfinag setzt Maßnahmen, um die gefährlichen Rückstaus bei kritischen Autobahnabfahrten zu reduzieren. Vor allem bei der Abfahrt Hohenems soll der Verkehrsfluss in den nächsten zwei Jahren verbessert werden. Man habe gemeinsam mit der Stadt Hohenems und dem Land Vorarlberg bereits konkrete Pläne erarbeitet, sagt Stefan Siegele, Asfinag-Geschäftsführer für Tirol und Vorarlberg.

Beide Kreisverkehre bei der Ausfahrt Hohenems sollen erweitert und ausgebaut werden. Dadurch könne der Verkehrsfluss erhöht und das Risiko eines Rückstaus auf die Autobahn gesenkt werden, sagt Siegle. Somit sinke an dieser Stelle auf die Unfallgefahr. Zusätzlich werden zwei Wechseltext-Anzeigen auf der A14 installiert. Dort kann bei Bedarf auf Gefahren hingewiesen werden. Die Maßnahmen werden laut Siegele innerhalb der nächsten beiden Jahre umgesetzt.

Seit Jahren wird in Vorarlberg auch über eine Verkehrsbeeinflussungsanlage auf der A14 diskutiert. Mit ihr könnte die erlaubte Höchstgeschwindigkeit der Verkehrsdichte angepasst werden. Doch der Wunsch von Land und Polizei bleibt weiter unerfüllt.

Rechtliche Voraussetzungen für S18 sind geschaffen

Die neue Asfinag-Vorstandsdirektorin Karin Zipperer legte zudem ein Bekenntnis für eine Verbindung (S 18 Bodensee-Schnellstraße) in die Schweiz ab. Der nächste Schritt sei jetzt die Trassenauswahl. Sie sei optimistisch, dass bis Ende 2018 feststehen werde, wie die Trasse geführt wird.

Es sei dies für Vorarlberg wahrscheinlich „das allerwichtigste Straßenprojekt“, sagte Wallner. Die Bedeutung der Verbindungsstraße sei der Asfinag bewusst, ebenso, dass das Projekt mit höchster Intensität vorangetrieben werden müsse, so der Landeshauptmann. Zipperer verwies darauf, dass mit der Änderung des Bundesstraßengesetzes im Jänner 2017 die rechtlichen Voraussetzungen für das Projekt geschaffen wurden. Es scheine auch im mittelfristigen Bauprogramm der Asfinag auf.

Land bevorzugt Variante „Z“

Zur Auswahl stehen die Varianten „Z“ und „CP“ - „Z“ würde die Untertunnelung eines Riedabschnitts vorsehen, „CP“ eine Ortsumfahrung von Lustenau. Die Vorarlberger Landesregierung hat sich schon vor sechs Jahren für die Variante „Z“ ausgesprochen. Die Kosten für beide Optionen können derzeit nur grob geschätzt werden und liegen zwischen 530 und 900 Millionen Euro. Eine hochrangige Straßenverbindung zwischen Vorarlberg und der Schweiz wird seit Jahrzehnten angestrebt, die Bemühungen sind aber noch nie in der Umsetzungsphase angelangt.

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Landeshauptmann Markus Wallner und Asfinag-Vorstandsdirektorin Karin Zipperer haben die Bau- und Investitionspläne vorgestellt.

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