Fußballplatz-Streit führt zu Volksabstimmung

In Gaißau ist ein Streit um den Fußballplatz entbrannt. ÖVP und FPÖ wollen den Standort verlegen. Die SPÖ ist dagegen. Nun soll in einer Volksabstimmung entschieden werden, wo in Zukunft in der Gemeinde Fußball gespielt werden soll.

Das Thema Fußballplatz-Verlegung wird in Gaißau heftig diskutiert: Gegner und Befürworter machen seit Wochen mit Plakaten, Flugblättern und via Facebook mobil. Denn nachdem die SPÖ über 400 Unterschriften für eine Volksabstimmung gesammelt hat, wird am 26. November entschieden, was seit 20 Jahren in Gaißau diskutiert wird: Soll der Fußballplatz verlegt werden - ja oder nein.

Plakate am Straßenrand

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Plakate am Straßenrand

Herber Rückschlag für ÖVP und FPÖ

Die Volksabstimmung ist ein herber Rückschlag für ÖVP und FPÖ in Gaißau. Das Millionen-Projekt war bereits auf Schiene. Vor vier Wochen sei man mit den letzten Grundeigentümern einig geworden, sagt Eberle. Für den Bürgermeister ist klar, dass eine zeitgemäße Sportanlage nur an einem neuen Standort möglich ist. Der derzeitige Fußballplatz sei mit seinen 50 x 97 Meter zu klein, und der Alte Rhein mache es unmöglich, das Fußballfeld zu vergrößern, so Eberle. Das sieht auch der SV Gaißau so: Auf ihrer Homepage ist zu lesen: "Die „Gruabn" wird immer zu klein sein. Die vom Verband und dem ÖFB geforderten 64 x 105 m sind an diesem Standort nicht möglich“. (Anm. Fußballplatz in Gaißau wird auch Gruabn genannt)

Fußballplatz Gaißau

Vorarlberg Atlas

Jetziger Fußballplatz von oben

Spieler müssen Straße queren

Neben der Größe des Fußballplatzes wird auch immer wieder die Sicherheit - vor allem der Kinder - ins Spiel gebracht. Derzeit müssen die Spieler über die Straße, um zu den Umkleidekabinen zu gelangen.

Fußballplatz auf „wertvollem Ackerland“

Die SPÖ, die die Volksabstimmung ins Rollen brachte, ist klar gegen die neue Sportstätte am östlichen Ortsrand. Sie spricht sich für eine Generalsanierung des jetzigen Platzes aus. Mit innovativen Lösungen könnte der Fußballplatz wieder attraktiv gemacht werden, sagt Egon Gmeiner (SPÖ). Kritisch sieht er auch den Bodenverbrauch bei der Variante „Neue Sportstätte“. Gaißauer Ackerland sei zu wertvoll, um darauf Fußball zu spielen. Aber auch die Frage der Steuergeld-Verschwendung wird ins Rennen gebracht.

Ackerland - hier soll der Fußballplatz entstehen

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Hier soll die neue Sportanlage entstehen

Millionen-Investition der Gemeinde

Die neue Sportanlage kostet laut Gemeinde 1.634.000 Euro. Nicht dabei sind die Kosten für den Grundstückserwerb: Laut Bürgermeister Eberle kosten die Grundstücke 500.000 Euro, werden aber in der Grafik nicht aufgelistet, weil es sich um eine Wertanlage handle. Die Generalsanierung des alten Standortes würde laut Gemeinde 1.379.600 Euro kosten.

Kosten-Gegenüberstellung

Gemeinde Gaißau

Kostengegenüberstellung

Podiumsdiskussion am Freitag

Am Freitagabend (17. November) lädt die Gemeinde alle Interessierten in die Rheinblickhalle in Gaißau. Dort werden Vertreter der Gemeinde, die Antragsteller der Volksabstimmung und auch der SV Gaißau für eine Diskussion zur Verfügung stehen. Moderiert wird die Diskussion von Günter Polanec. Die Volksabstimmung wird dann am 26. November abgehalten - das Ergebnis ist bindend.