Neue Facetten im Grundstücksdeal Hard

Im umstrittenen Grundstücksgeschäft mit einem betagten, nicht geschäftsfähigen Verkäufer tauchen neue Facetten auf. Matthias Kucera räumte am Freitag ein, nicht nur Vertragserrichter sondern auch Anwalt des Käufers gewesen zu sein.

Der elektronische Schriftverkehr der Anwälte - kurz nach Vertragsunterzeichnung - zeichnet offenbar ein etwas anderes Bild als bisher der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Matthias Kucera hatte zuletzt betont, lediglich als Vertragserrichter am Grundstücksgeschäft mitgewirkt zu haben. Am Freitag räumte Kucera gegenüber dem ORF ein, auch Anwalt des Käufers gewesen zu sein. „Ich war nur außergerichtlich für ihn tätig“, so Kucera. Er habe die Schreiben laut Angaben seines Klienten verfasst. Wenn im Schriftverkehr von einer „überwiegenden landwirtschaftlichen Widmung“ der Flächen die Rede sei, so sei das „ein sprachlicher Fehler“, so Kucera wörtlich.

Keine landwirtschaftliche Fläche

Kucera hatte in einer E-Mail den Kaufpreis von 50.000 Euro für 1.600 Quadratmeter Grund, die in Wahrheit Baumischgebiet und Bauerwartungsland sind, als angemessen bezeichnet. Das sei ebenfalls im Auftrag seines Mandanten geschehen. Der Verkäufer war laut Gericht nicht geschäftsfähig aufgrund einer Demenzerkrankung. Der Käufer will - wie berichtet - das Urteil bekämpfen. Anwalt Kucera wiederholte, dass er nicht an Rücktritt denke. Kucera ist ÖVP-Sozialsprecher im Vorarlberger Landtag.

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