Dornbirn: EHG will 30 Millionen Euro investieren

Der Dornbirner Stahl- und Metallhändler EHG will in den kommenden vier Jahren bis zu 30 Millionen Euro in seinen Stammsitz investieren. Laut Wirtschaftspresseagentur sollen in zwei Jahren zwei Hochregallager um je rund 15 Millionen Euro entstehen.

In Dornbirn will EHG in zwei Bauetappen zwei neue Hochregallager für Metall- und Stahlprodukte errichten, die nicht gemeinsam gelagert werden dürfen. Zwischen 2018 und 2019 soll in der ersten Bauetappe das Hochregallager für die Nicht-Eisen-Metalle wie Aluminium, Kupfer und Messing gebaut werden. Das Investitionsvolumen liege bei rund 15 Millionen Euro, so die Geschäftsführer.

Bei zufriedenstellender Geschäftsentwicklung soll anschließend zwischen 2020 und 2021 das neue Hochregallager für Qualitätsstähle errichtet werden. Dafür dürften noch einmal bis zu 15 Millionen Euro aufgewendet werden. „Das ist das größte Investitionsprogramm in der Geschichte der EHG“, so die Geschäftsführer Markus Lutz und Stefan Girardi.

Rohrhändler in Bukarest zu 100 Prozent übernommen

Die EHG hat zudem ihre Beteiligung an einem rumänischen Rohrhändler in Bukarest von 51 auf 100 Prozent aufgestockt. Seither stelle man den Standort auf das „EHG-Sortiment in der gewohnten Qualität“ um, so die Geschäftsführer Lutz und Girardi. Der Standort mit derzeit elf Mitarbeitern erziele gegenwärtig einen Jahresumsatz von etwa vier Millionen Euro. „Das ist noch ein kleines Pflänzchen, aber es soll wachsen.“ Von Bukarest aus wolle man primär ganz Rumänien versorgen.

Dass man sich ausgerechnet dieses osteuropäische Land ausgesucht habe, hänge nicht nur mit dem hohen Industrieanteil zusammen, sondern auch mit dem Umstand, dass die Konkurrenz in Rumänien noch nicht so stark präsent sei. „Die Kundenstruktur passt sehr gut zum EHG-Sortiment“, erklärten Lutz und Girardi. Die dortigen Kunden werden von der EHG entweder direkt über Bestellungen in den Stahl-Werken beliefert oder aber vom Zentrallager in Dornbirn. Organisiert und abgewickelt werden die Lieferungen über den Bukarest-Standort. Osteuropa sei für den Stahl- und Metallhändler ein Zukunftsmarkt, so Girardi und Lutz.

Steigende Nachfrage nach Stahlprodukten

Im Geschäftsjahr 2016 erzielte die EHG einen konsolidierten Gruppenumsatz von 150 Millionen Euro. Die Ertragssituation bezeichneten Girardi und Lutz als zufriedenstellend positiv. Für heuer erwarte man ein Geschäftsvolumen von rund 165 Millionen Euro. Verantwortlich dafür seien mehr verkaufte Mengen sowie Preissteigerungen, da der Stahlpreis seit rund 1,5 Jahren steige. „Manche Standardprodukte sind seither um bis zu 50 Prozent teurer geworden.“

Für 2017 zufriedenstellende Entwicklung erwartet

Die EHG profitiere derzeit von der guten Konjunkturlage sowie von den EU-Importzöllen auf diverse Stahlprodukte. Die steigenden Stahl- und Metallpreise würden auch das aus rund 35.000 Tonnen Material bestehende Lager der EHG wertvoller machen. Insgesamt erwarte man für 2017 eine umsatz- und ertragsmäßig zufriedenstellende Entwicklung, wobei sich gerade Deutschland und Österreich sehr gut entwickeln würden.

In der Schweiz hingegen sei die Situation durchwachsen. Es gebe kein wirkliches Wachstum und auch keine Ertragssteigerung. In der Gruppe werden insgesamt 250 Mitarbeiter beschäftigt, davon 180 in Vorarlberg. Damit habe das Unternehmen in den vergangenen zwei Jahren rund 25 neue Arbeitsplätze im Ländle geschaffen, sagten Lutz und Girardi.

Tochterfirmen in Deutschland und der Schweiz

Die EHG befindet sich zu 51,59 Prozent im Besitz der Gebrüder Ulmer Holding GmbH, die restlichen Anteile hält die Josef Pircher Beteiligungs GmbH. Neben dem Hauptsitz in Dornbirn gibt es auch mehrere Tochterfirmen in Deutschland und der Schweiz.