Vater erstochen: U-Haft beantragt

Nach der Bluttat in Götzis, bei der ein 51-jähriger Familienvater erstochen wurde, befindet sich der 14-jährige mutmaßliche Täter weiter im Krankenhaus. Mittlerweile wurde die Untersuchungshaft für den Jugendlichen beantragt.

Der Bericht der Kriminalpolizei ist laut Heinz Rusch, dem Pressesprecher der Staatsanwaltschaft, am Montagvormittag eingelangt. Mittlerweile habe man die Untersuchungshaft für den Jugendlichen beantragt. Schlussendlich entschieden wird dies aber vom Haftrichter.

Obduktion erst am Dienstag

Nach Angaben von Chefinspektor Norbert Schwendinger von der Landeskriminalpolizei ist noch nicht geklärt, ob der Jugendliche bereits am Montag in die Justizanstalt Feldkirch überstellt wird. Der Jugendliche werde so lange im Spital bleiben, „wie sein Arzt es für notwendig erachtet“.

Die ursprünglich für Montag angekündigte Obduktion des getöteten 51-jährigen Vaters wird laut Chefermittler Norbert Schwendinger erst am Dienstag stattfinden. Schwendinger geht aber davon aus, dass die von der Kriminalpolizei vermutete Todesursache - Stichverletzung im Bauch - durch die Obduktion bestätigt wird.

„Jugendlicher muss untersucht werden“

Im Zuge der Ermittlungen hat die Kriminalpolizei gemutmaßt, dass eine psychische Störung des Jugendlichen zur Tat geführt haben könnte. Die leitende Ärztin der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Rankweil, Maria-Katharina Veraar, sagt, dass der Jugendliche sicher kinder- und jugendpsychiatrisch untersucht werden muss.

Sie kenne den Fall bisher nur aus den Medien, so Veraar, und daraus entnehme sie, dass der Jugendliche bis zur Tat vollkommen unauffällig war und noch nie psychiatrisch behandelt wurde. Laut der Ärztin muss aber auf jeden Fall festgestellt werden, ob der 14-Jährige an einer schweren psychischen Störung leidet.

Tatmotiv weiterhin unklar

Rätselraten herrscht weiterhin über das Tatmotiv. Der Schüler war bislang unbescholten, in der Familie gab es nach ersten Befragungen im Umfeld keine größeren Probleme. Die Mutter ist trotz der schweren Verletzungen ansprechbar, ihre Vernehmung hat ebenfalls noch am Sonntag stattgefunden.

14-Jähriger tötet Vater mit Messer

Der 14-Jährige ging nach derzeitigem Ermittlungsstand Samstagnacht gegen Mitternacht mit einem längeren Küchenmesser auf seinen im Wohnzimmer schlafenden Vater los und stach ihm mehrmals in den Bauch. Der 51-Jährige wurde dabei so schwer verletzt, dass er noch in der Nacht im Landeskrankenhaus Feldkirch verstarb - mehr dazu in Tödliche Messerstiche: 14-Jähriger attackiert schlafenden Vater.

Die Mutter, die im Elternschlafzimmer geschlafen hatte, wurde durch den Tumult wach und eilte ins Wohnzimmer. Als sie versuchte, ihren Sohn vom Vater wegzuziehen, attackierte der Bursch die 52-jährige Frau laut Polizeiangaben ebenfalls und verletzte sie mit mehreren Messerstichen in den Rücken schwer. Sie wurde ebenfalls ins Krankenhaus gebracht.

14-Jähriger bleibt im Krankenhaus

Schließlich verletzte sich der Jugendliche mit dem Messer selbst. Seine Verletzungen seien jedoch „nicht schwer“, so Chefermittler Norbert Schwendinger, er müsse aber zumindest bis Montag im Krankenhaus bleiben, dann wird möglicherweise Untersuchungshaft verhängt. Schwendinger ging davon aus, dass seitens des Gerichts ein Sachverständiger bestellt werde, der den Schüler hinsichtlich einer psychischen Erkrankung untersucht.

Eine psychische Erkrankung zogen die Ermittler wegen der Vorgehensweise bei der Tat in Betracht. Der Messerattacke sei offenbar kein Streit vorausgegangen, nach derzeitigem Erkenntnisstand sei „der Abend ruhig verlaufen“. Es handle sich um eine „ganz normale einheimische Familie“, so der Chefermittler. Nach der Erstbefragung seien auch keine Probleme innerhalb der Familie bekannt.

Schwer verletzte Mutter ansprechbar

Der schwer verletzten Mutter geht es laut Schwendinger „den Umständen entsprechend“, sie sei ansprechbar. Zum Tatzeitpunkt waren nur der Sohn und seine Eltern zu Hause. Ein weiterer älterer Sohn - sein Alter wollte die Polizei nicht nennen - befand sich außer Haus.

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14-Jähriger verletzt Vater tödlich

Im „Vorarlberg heute“-Beitrag kommt Chefermittler Norbert Schwendinger vom Landeskriminalamt zu Wort.

Zweiter Fall innerhalb einer Woche

Erst am Wochenende davor hatte ein Familienvater wenige Kilometer entfernt in Hohenems seine Frau und seine beiden Kinder und anschließend sich selbst umgebracht - mehr dazu in 38-Jähriger tötet Frau und beide Kinder.