Vorsorge-Erfolg: Darmkrebs-Sterberate gesunken

In den vergangenen zehn Jahren haben 34.000 Menschen ab 50 Jahre an der Vorarlberger Darmkrebs-Vorsorge teilgenommen. Durch die Darmspiegelung konnte die Darmkrebs-Sterblichkeit von 50 auf 40 Prozent gesenkt werden.

Seit dem Start der Darmkrebs-Vorsorge vor gut zehn Jahren haben sich 34.000 Frauen und Männer ab dem 50. Lebensjahr in Vorarlberg untersuchen lassen. Das sind 30 Prozent der Zielgruppe und damit doppelt so viele wie im österreichischen Durchschnitt.

Die Sterblichkeit ist von 50 auf 40 Prozent gesunken. Im Vergleich mit den anderen Bundesländern liege Vorarlberg damit an der Spitze, so der Bregenzer Internist Markus Sagmeister.

„Bewusst gesund“ - Darmkrebs

Das Vorarlberger Darmkrebs-Vorsorgeprogramm ist eine Erfolgsgeschichte. Damit ist es gelungen, die Sterblichkeitsrate dieser Krebsform zu senken.

Polypen-Suche bei der Darmspiegelung

In die Vorsorge wurde in den vergangenen zehn Jahren knapp eine Million Euro investiert. Durch die damit verhinderten Darmkrebs-Fälle konnten an die 76 Millionen Euro an Behandlungskosten eingespart werden.

Der Schlüssel für diese Erfolgsgeschichte ist die Darmspiegelung. Dabei gehe es erst in zweiter Linie darum, mögliche Tumore aufzuspüren, um diese so früh wie möglich behandeln zu können, erklärt Sagmeister. Primär werden Darm-Polypen gesucht, die meist harmlos sind, über die Zeit aber bösartig werden können. Diese werden bei der Darmspiegelung sofort entfernt, damit gar kein Krebs entstehen kann.

Eine hohe Trefferquote

Die Darmspiegelung habe eine sehr hohe Trefferquote, so Sagmeister. Man könne davon ausgehen, dass sich 95 Prozent aller Polypen entfernen lassen. Das sei umso bedeutender, da man wisse, dass Darmkrebs zu 95 Prozent aus zuvor harmlosen Polypen entsteht.

Es gebe auch große Fortschritte in der Behandlung von bereits entstandenen Tumoren, so der Rankweiler Krebsforscher Thomas Winder. Selbst Darmkrebs-Patienten mit Lebermetastasen könnten mitunter schon geheilt werden. Nun gelte es, dieses Wissen in vernetzten Strukturen zu bündeln.

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