Oma-Revolte: Front-Frau holt Vergangenheit ein

Die von Vorarlberg ausgehende Oma-Revolte sorgt für Verstimmung. Nicht wegen ihres politischen Ziels, sondern wegen der Vergangenheit der Front-Frau Gertraud Burtscher aus Bludesch. Sie soll laut Wiener Zeitung der National-Demokratischen Partei NDP angehört haben.

Laut Wiener Zeitung habe die Juristin in den 1980er Jahren zum Kader der später verbotenen National-Demokratischen Partei NDP von Neonazi Norbert Burger gehört - und für Postillen des verurteilten Holocaust-Leugners Gerd Honsik geschrieben.

Gegenüber der Wiener Zeitung erkennt Burtscher heute den Holocaust an, und will sich an vieles aus ihrer Vergangenheit nicht mehr erinnern können. Mit ihrer Oma-Revolte führt Burtscher derzeit den Kampf älterer Frauen um gerechtere Pensionen - unterstützt von allen Vorarlberger Landtagsparteien.

„Oma-Revolte“ geplatzt

Um auf Ungerechtigkeiten des Pensionssystems aufmerksam zu machen, hat eine 74-Jährige eine Revolte ins Leben gerufen – eine „Oma-Revolte“, wie sie es nennt. Nun stellte sich heraus, dass sie zum Kader von Neonazi-Parteien gehörte.

Landtagsparteien gehen nun auf Distanz

Die Landtagsparteien wollen sich zwar weiter für bessere Frauenpensionen einsetzen, gehen aber auf Distanz zur Person Gertraud Burtscher: In der ÖVP unterstützen vor allem Frauen- und Seniorenbund die Anliegen Burtschers, verzichteten aber nach Bekanntwerden ihrer Neonazi-Vergangenheit auf die Protestfahrt am Freitag nach Wien.

Grünen-Nationalratsspitzenkandidatin Ulrike Lunacek zog ihren Redebeitrag bei der Kundgebung zurück, so Klubobmann Adi Gross, dasselbe taten laut Klubchef Daniel Allgäuer die Freiheitlichen. SPÖ-Vorsitzende Gabriele Sprickler-Falschlunger sagte, jemand mit so einer Vergangenheit habe kein Recht auf öffentliche Auftritte. Künftig müsse sich der Landtag die Personen genauer anschauen, die Anliegen an ihn herantragen. Und die NEOS hätten ohnehin nicht an der Protestkundgebung teilgenommen, weil sie wegen des Frauen- und Familienbildes von Burtscher nur einen kleinen Teil ihrer Forderungen unterstützten.

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