Lehrlingsmangel: Mehr Auswahl für Jugendliche

Der Facharbeitermangel werde sich auch in Zukunft weiter verschärfen, sagt Christoph Jenny, stellvertretender Direktor der Wirtschaftskammer. Damit könnten gute Lehrlinge zwischen fünf und sieben Lehrstellen auswählen.

Einer der Gründe, dass sich der Facharbeitermangel in Vorarlberg auch in Zukunft weiter verschärfen wird, seien die geburtenschwachen Jahrgänge, sagt Christoph Jenny, stellvertretende Direktor der Wirtschaftskammer Vorarlberg.

1.000 Lehrstellen weniger seit 2011

Wurden 2011 noch über 8.000 Lehrlinge in Vorarlberg ausgebildet, waren es fünf Jahre später, 2016, nur noch 7.000 Lehrlinge. Die Wirtschaft sei aber bereit deutlich mehr Lehrlinge auszubilden, so Jenny. Aus Sicht der Jugendlichen bedeute das, dass die Chance eine Lehrstelle zu bekommen, noch nie so groß war wie heute.

Das bedeute aber nicht zwangsläufig, dass auch jeder Jugendliche eine Lehrstelle bekomme, so Jenny. Es gebe auch nach wie vor Jugendliche, die nicht die Voraussetzungen für eine Lehrlingsausbildung nicht erfüllen.

Firmen buhlen um Lehrlinge

Der Lehrlingsmangel führe auch dazu, dass der Wettbewerb der Firmen um die besten Lehrlinge zunimmt, so der Lehrlingsausbilder vom Beschlägehersteller Blum, Dieter Hämmerle.

Durch die derzeit gute Wirtschaftslage in Vorarlberg, könne ein Jugendlicher teilweise zwischen fünf und sieben Lehrstellenangeboten wählen. Das bedeute für die Unternehmen: Um die Lehrstellen besetzen zu können, bräuchte es deutlich mehr Bewerber als noch in den Jahren zuvor, so Hämmerle. Blum beispielsweise lade jedes Jahr rund 500 junge Menschen zu den Eignungstests ein, um insgesamt 90 Lehrstellen zu besetzen.