Bürgerbewegung als Sprachrohr der Wirtschaft

Eine Reihe von Vorarlberger Unternehmen hat sich zu einer Bürgerbewegung zusammengeschlossen. Ihr Name WIR steht für Wirtschaft, Innovation und Ressourcen. Ziel sei es, sich als Sprachrohr der Wirtschaft zu etablieren.

Am Freitag wurde die neue Bürgerbewegung in Dornbirn vorgestellt. Die vier Vertreter von WIR sind Unternehmer aus verschiedenen Bereichen, die allesamt ihre politische Unabhängigkeit betonten. Es brauche mehr Achtsamkeit gegenüber den heimischen Unternehmen, sagte Hans Metzler, der Geschäftsführer des Drahtbügelherstellers Mevo und treibende Kraft hinter dem Wälderhalle-Projekt.

„Es ist ein Bedürfnis von vielen Unternehmen, dass sie wieder ein Umfeld bekommen, wo Sachlichkeit herrscht und auch ihre Probleme sachlich bewertet werden“, so Metzler. Außerdem dürfe nicht nur immer gegen Projektideen gewettert werden, sondern es müssten auch Lösungen präsentiert werden.

Aktuelle Themen in „Rohstoff-Gipfel“ diskutieren

Der Geschäftsführer von Kopf Kies und Beton in Altach, Franz Kopf, wirft den Gegnern des geplanten Kiesabbaus an der Kanisfluh überzogene Vergleiche, irrationale Argumentation und viel zu viel Emotion vor. Das gefährde oft schon ordentliche Genehmigungsverfahren, auf die die Unternehmer ein Recht hätten. Kopf forderte mehr Sachlichkeit von den Projektgegnern.

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Initiative WIR

Die Vorarlberger Unternehmen verspüren bei geplanten Großprojekten immer mehr Gegenwind. Dagegen will die neue Bürgerbewegung WIR ankämpfen.

Kopf schlägt vor, zusammen mit dem Land Vorarlberg einen „Rohstoff-Gipfel“ durchzuführen. „Dabei könnten alle wichtigen Themen, wie Kies- und Schotterabbau, Aushubdeponien, RHESI-Materialströme und Ressourcen in einem Expertengremium diskutiert werden“, so Kopf.

„Nur Lehrer und Hausfrauen in Politik tätig“

Als Kritik an Wirtschaftskammer oder Landesregierung wollen die WIR-Vertreter ihr Engagement nicht verstanden wissen. Es sei vielmehr eine Ergänzung. Einen Seitenhieb auf die Politik kann sich der Bregenzer Steuerberater Wolfram Simma aber doch nicht verkneifen, wenn er Unternehmer auffordert, sich trotz aller beruflichen Belastung politisch zu engagieren.

„Es sind nur noch Lehrer und Hausfrauen in der Politik tätig und das ist natürlich nicht im Sinne der Wirtschaft. Da fehlt wirklich das Wirtschaftsverständnis und das ist heute ein Problem“, sagte Simma. Die Initiatoren der Bürgerbewegung WIR hoffen nun auf möglichst viele Unterschriften, um die Anliegen von Unternehmen stärker auf die politische Agenda zu bekommen.

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