Postgewerkschaft sieht grobe Managementfehler

Die Post hat seit einigen Wochen größere Probleme bei der Zustellung. Besonders betroffen sind laut Pressesprecher David Weichselbaum der Raum Feldkirch, Koblach und Bregenz. Grund seien personelle Probleme. Die Gewerkschaft spricht von groben Managementfehlern.

Die Postzustellung in Vorarlberg lief in den vergangenen Wochen alles andere als nach Plan. In einzelnen Gebieten sind laut Kunden Postsendungen gar nicht oder erst zu spät angekommen. In einigen Fällen soll selbst die Notzustellung nicht funktioniert haben. Eingeschriebene Briefe haben die Empfänger deshalb nicht erreicht.

Gewerkschaft: Personalmangel besteht schon länger

Die Gewerkschaft sieht grobe Managementfehler: Der Vorsitzende der Postgewerkschaft in Vorarlberg, Franz Mähr, wundert sich nach eigenen Angaben nicht über die aktuellen Probleme. Seit Anfang des Jahres mache er das Regionalmanagement in Innsbruck auf die Notwendigkeit einer soliden Planung für die Sommermonate aufmerksam. Die personelle Decke im Land sei einfach zu dünn. Die aktuellen Probleme mit der Zustellung seien eine logische Folge - sie bestünden nicht erst in den vergangenen Wochen, sondern seit Monaten.

Allein seit 2014 wurde die Zahl der Zusteller von 600 auf 400 gekürzt, sagt Mähr. Die noch vorhandenen Mitarbeiter müssten immer mehr Aufgaben übernehmen und hätten Urlaubsrückstände von bis zu zwölf Wochen.

Post gesteht Probleme ein

Bei der Post AG in Wien räumt man gröbere Probleme bei der Zustellung ein. Gerade in der Urlaubszeit habe es mehrere Krankenstände gegeben, und von 42 Ferialkräften seien zehn vorzeitig abgesprungen, sagte Pressesprecher Weichselbaum gegenüber ORF Radio Vorarlberg. Der Personalbedarf werde laufend geprüft, vom Personal her sei man ausreichend besetzt.

Problembehebung bis Ende Woche: Mähr ist skeptisch

Seit Anfang der Woche habe man zusätzliche Ferialkräfte im Einsatz und sei intensiv auf der Suche nach Personal, sagt Weichselbaum. Er hoffe, dass die Zustellung spätestens Ende dieser Woche wieder einwandfrei funktioniere.

Gewerkschafter Mähr zeigt sich skeptisch: Das sei nie möglich, außer wenn man den Briefträgern den Urlaub streiche und sie zu massiven Überstunden nahezu schon zwinge - aber das gehe auch nur eine Woche oder zwei. Die zahlreichen vorzeitigen Abgänge der Ferialkräfte in diesem Jahr sei schließlich auch ein Hinweis auf die hohe Belastung der Zusteller.