Ausgaben für Drogenprävention sinken

Das Land Vorarlberg gibt immer mehr für die Behandlung von suchtkranken Menschen aus. Das geht aus den offfiziellen Zahlen des Landes hervor. Demnach steigen die Therapiekosten, die Ausgaben für die Prävention sinken hingegen.

Im Jahr 2007 waren es noch neun Millionen Euro, die das Land zur Behandlung von suchtkranken Personen ausgegeben hat. Im Vorjahr waren es bereits 14,6 Millionen Euro. Zuletzt stiegen die Zahl der Anzeigen, die Zahl der konsumierten Mengen und die Zahl jener Menschen, die mit suchtmittelbedingten Psychosen in der Psychiatrie landen.

Zuletzt 635.000 Euro für Prävention

Das Einzige, das sinkt, sind die Landesausgaben für die Drogenprävention. Lagen diese 2007 noch bei 891.000 Euro, waren es im Vorjahr nur noch 635.000 Euro, bestätigt Gesundheitslandesrat Christian Bernhard (ÖVP). Prävention sei eine wichtige Sache und könne viel Geld sparen. Die Rechnung von Vorsorgemedizinern, wonach jeder Euro für Prävention später bis zu zehn Euro an Therapiekosten einspare, ist für Bernhard aber nicht ganz nachvollziehbar.

„Ich habe manchmal das Gefühl, dass die Zahlen, die genannt werden - was das dann für Auswirkungen haben soll und wie viel man sich einsparen kann - so nicht wirklich zum Tragen kommt, weil dann müsste ich ja im Gesundheitswesen sehr viel einsparen können. Und das ist bekanntlich nicht der Fall“, sagt der Gesundheitslandesrat.

Bernhard: „Wünsche mir mehr Eigenverantwortung“

Messe man die Vorsorge- und Behandlungskosten nur an dieser Gleichung, dann habe die Drogenprävention im Land wohl wenig Erfolg, erklärt Bernhard. Doch gehe es um mehr: „Wichtig ist, dass gesicherte, ordentliche Prävention Leid verhindern kann. Ich glaube, dass muss noch über dem Kostenfaktor gesehen werden.“

Bei der Vermeidung von Leid sei Vorarlberg auf gutem Weg, in nur fünf Jahren hätten beispielsweise mehr als 42.000 Vorarlberger ein Angebot der „Werkstatt für Sucht-Prophylaxe SUPRO“ angenommen. Das Geld für die Vorsorge sei ausreichend. Allerdings schränkt Bernhard ein, dass eine zunehmende Bagatellisierung des Drogenproblems in der breiten Öffentlichkeit die Prävention immer schwieriger mache. Was den Drogenkonsum betreffe, wünsche er sich von der Bevölkerung mehr Eigenverantwortung.

Der Gesundheitslandesrat hofft daher stark auf ein neues Projekt zur Drogenprävention an Kindergärten und Volksschulen, das demnächst anlaufen soll.