Haller-Nachfolge wegen Gehalt geplatzt

Die sicher geglaubte Einigung über die Nachfolge von Reinhard Haller als Leiter des Suchtkrankenhauses Maria Ebene ist in letzter Sekunde geplatzt. Der im Hearing erstgereihte Kandidat hat am Mittwoch abgesagt. Es ging dabei um Geld.

Der Präsident des Kuratoriums der Stiftung Maria Ebene, Ex-Arbeiterkammerpräsident Josef Fink, ist enttäuscht: Man sei dem in der Schweiz arbeitenden Arzt so weit entgegengekommen wie möglich - auch mit der Zusage, in St. Gallen eine Privatpraxis betreiben zu dürfen. Der Gehaltsverlust von rund 50.000 Euro pro Jahr gegenüber der Schweiz sei ihm aber zu groß gewesen.

Neuausschreibung nicht ausgeschlossen

Ende kommender Woche beginnen nun Gespräche mit dem Zweitgereihten aus dem Hearing, einem in Innsbruck tätigen Suchtmediziner. Mit ihm glaubt Fink, in wenigen Wochen einen Vertrag aushandeln zu können. Falls auch das scheitert, schließt Fink auch die Neuausschreibung der Position nicht aus. Haller bleibe Maria Ebene bis Jahresende erhalten, notfalls auch noch ein paar Monate länger.

Die Stiftung Maria Ebene in Frastanz ist seit rund 40 Jahren Anlaufstelle für Suchtkranke. Seit Jahren liegt die Auslastung bei über 90 Prozent. Sorgen bereitet nun die bevorstehende Pensionierungswelle des Personals - mehr dazu in Suchtkrankenhaus droht Ärztemangel.