Römische Ausgrabungen in Stadtplan erfasst

Die römischen Ausgrabungen in Bregenz sind nun vollständig digital erfasst und über den interaktiven Stadtplan auf der Homepage der Stadt abrufbar. Er ist für Bauherren genauso interessant wie für historisch interessierte Bürger.

Seit 150 Jahren haben Archäologen in Bregenz immer wieder Reste der römischen Besiedlung ausgegraben und vermessen. Dabei haben sie auch den einen oder anderen Lageplan angefertigt. Jetzt haben Forscher, Museum, Denkmalamt und die Stadt Bregenz ihre Daten zusammengetragen und einen digitalen Stadtplan entwickelt.

Für den neuen Stadtplan wurden die Daten früherer Ausgrabungen zusammengetragen und mit aktuellen Geodaten verglichen. Das lässt neue Schlüsse über die Siedlungs- und Kulturgeschichte zu. Auch Denkmalpflege und Stadtplanung können nun binnen Sekunden feststellen, bei welchen Bauvorhaben besondere Vorsicht geboten ist, da noch Überreste aus der Römerzeit verborgen sein könnten.

Kein Einfluss auf Baugenehmigungen

Wer am Ölrain in Bregenz bauen wollte, wusste schon bisher, dass er sich in einem archäologisch interessanten Gebiet befindet - und damit rechnen muss, dass vor allfälligen Baumaßnahmen die Archäologen zu Grabungen anrücken. Jetzt kann man sich schon im Vorfeld ganz genau informieren, wo welche Reste der römischen Besiedlung zu erwarten sind.

Auch wenn man jetzt einen genauen Überblick über die 25 archäologischen Zonen von Bregenz erhält - Auswirkungen auf Baugenehmigungen hat das keine, erklärt Bürgermeister Markus Linhart (ÖVP). Baugenehmigungen würden aufgrund des Baugesetzes erteilt, „und das wird jetzt nicht auf den Kopf gestellt“. Es werde jetzt aber viel einfacher gemacht, auf eventuelle historische Gegebenheiten entsprechend zu reagieren.