Frauenmuseum Hittisau erhält Museumspreis 2017

Das Frauenmuseum Hittisau erhält den Österreichischen Museumspreis 2017. Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert. Es handelt sich dabei um die höchste staatliche Auszeichnung für Museen in Österreich.

Die Ernennung gab Kulturminister Thomas Drozda bekannt. Verliehen wird der Preis auf Empfehlung des Museumsbeirates. Der Beirat weist auf den hohen Stellenwert der Vermittlung, der sich in der Anzahl der beschäftigten Kulturvermittlerinnen widerspiegle, sowie auf die Bedeutung des Frauenmuseum Hittisau als Kulturort hin: „In einer Zeit, in der zahllose Frauenkultureinrichtungen unserer Gesellschaft abhanden kommen, ist diese Einrichtung eine umso erfreulichere und würdigenswerte Tatsache".

Frauenmuseum

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Weitblick wird hervorgehoben

In der Begründung des Beirats heißt es zudem: „Frauenmuseen sind nicht bequem. In der Stadt ist das Widerspenstige eine Qualität des Urbanen. In ländlichen Regionen braucht es dafür einerseits den Mut zur direkten Konfrontation, andererseits ein integratives Augenmaß, um Veränderungen auch tatsächlich anzustoßen. Das Spezialmuseum, nunmehr bereits 17 Jahre alt, hat den Beweis erbracht, dass sich die kritische Auseinandersetzung zu den weiterhin wichtig bleibenden gesellschaftlichen Fragestellungen in einer Region wie dem Bregenzerwald gewinnbringend führen lässt – insofern ist es beispielgebend für Museen im ländlichen Raum generell.“ Ebenso wird der Weitblick des Frauenmuseums Hittisau gelobt. So habe es bereits 2005 eine Ausstellung mit dem Titel „Kopftuch Kulturen“ gegeben.

Das einzige Frauenmuseum im ländlichen Raum

Das Frauenmuseum Hittisau ist das erste und einzige Frauenmuseum Österreichs. Es ist außerdem europaweit das einzige Frauenmuseum im ländlichen Raum. Es wurde im Jahr 2000 gegründet und zeigt zwei bis drei Ausstellungen jährlich zu frauenrelevanten Themen. 20 Frauen zwischen 16 und 87 Jahren sind im Frauenmuseum Hittisau tätig.

Frauenmuseum Mitarbeiter

Frauenmuseum

Das Frauenmuseum Hittisau ist in einem architektonisch anspruchsvollen Gebäude untergebracht, das vom Architekturbüro cukrovicz.nachbaur architekten errichtet und mehrfach prämiert wurde. Es steht am Rande eines steil zum Bach Subersach abfallenden Tobels auf dem Gelände einer ehemaligen Kiesgrube. Im Gebäude sind das Frauenmuseum sowie die örtliche Feuerwehr untergebracht. Nach einer zweijährigen Planungs- und Bauphase wurde das Frauenmuseum am 7. Juli 2000 feierlich eröffnet.