„Leviathan“: Die Aktualität des weißen Wals

Das „Tanz ist“-Festival im Spielboden Dornbirn ist mit einer Österreich-Premiere gestartet: Das Stück „Leviathan“ des englischen Choreografen James Wilton, das in England euphorisch gefeiert wurde. Es stellt einen Bezug zu aktuellen Umweltproblemen her.

„Leviathan“ folgt zunächst der eigentlichen Geschichte von Herman Melvilles „Moby Dick“ und führt dann vor, wie viel dieser Klassiker aus dem 19. Jahrhundert mit unserem aktuellen Leben und den Umweltproblemen zu tun hat.

Tanz ist Leviathan Premiere

ORF

Choreograph und Tänzer James Wilton spricht die Schönheit der Natur und die mutwilligen Eingriffe des Menschen in dieses Gleichgewicht an: „Der Stoff ist für mich als Choreograf und für die Tänzer eine Herausforderung und ich wollte die Kraft und die Stärke aus ihnen herausholen, die dieser Roman auch heute noch hat.“

Tänzerin als „Moby Dick“

Den weißen Wal „Moby Dick“ verkörpert die einzige Tänzerin im Stück. Anmutig und schön interpretiert sie ihn - so nimmt man ihn auch nicht als unbesiegbares Monster wahr. „Wir haben gerade im Entstehungsprozess der Inszenierung viel über das Thema Mensch gegen Natur diskutiert“, sagt Tänzerin Sarah Jane Taylor.

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Premiere „Leviathan“

Im Beitrag von Jasmin Ölz, Günter Assmann und Klaus Feurstein kommen Festivalleiter Günter Marinelli, Choreograph und Tänzer James Wilton sowie Tänzerin Sarah Jane Taylor zu Wort.

„Dazu gehört zum Beispiel auch, dass Frauen Leben schenken und Männer leider allzu oft das Leben nehmen. Deshalb wurde schnell klar, dass der einzige weibliche Charakter im Stück, Mutter Natur, den Wal verkörpern muss.“

Starke Bilder

In zweimal 40 Minuten leisten die Tänzer beinah Unvorstellbares: Sie präsentieren technisch und körperlich höchst anspruchsvollen zeitgenössischen Tanz und erzählen fast nebenbei eine schlüssige Geschichte in ungewöhnlich starken Bildern.