Grüne nehmen Landregionen ins Visier

Die Grünen kündigen an, dem politischen Rechtstrend auf dem Lande entgegenwirken zu wollen. Das sei mit einer Stabilisierung von ländlichen Regionen zu erreichen. Dort dürfe nicht das Gefühl von Regionen zweiter Klasse herrschen.

Ländliche Regionen stimmen deutlich rechts ab - für rechte, nationalistische, teils auch rechts-extreme Parteien. Das ist den Grünen naturgemäß ein Dorn im Auge. Deshalb wollen sich die Vorarlberger Grünen verstärkt um ländliche Regionen kümmern. Das machten sie bei einer Pressekonferenz am Montag in Bregenz deutlich. Nicht so sehr, um auf dem Land selbst mehr Stimmen zu machen, wie die Grünen versichern, sondern um ländliche Regionen zu stabilisieren, als Raum, in dem es sich gut leben lässt.

Landbevölkerung schrumpft

Mit dem Zuzug in das Rheintal und den Walgau schrumpft die Bevölkerung in Bergtälern oder stagniert bestenfalls. Deshalb gebe es keinen Grund, die Hände in den Schoss zu legen, so Grünen-Landessprecher Johannes Rauch: „Wenn die ländlichen Regionen das Gefühl haben, zweite Klasse zu sein, dann verfestigt sich das im Bewusstsein der Menschen und führt dazu, dass sich das Gefühl entwickelt, man nimmt uns nicht ernst. Und das ist der Grund allen Übels, weil dann sich die Leute flüchten ... - auch politisch flüchten - dorthin, wo ihnen das Heil versprochen wird, mit einfachen Lösungen.“

Ziel: Landwirtschaft stützen

Es gelte zum einen die Landwirtschaft weiter zu stützen, die die Grundlagen auch für den Tourismus schafft, erläutert Rauch und zum anderen: „Es braucht die Bildungseinrichtung. Es braucht die Kinderbetreuungs-Einrichtungen. Es braucht auch - jawohl - gemeinnützigen Wohnbau ...Breitbandausbau ganz wichtig,“ so Rauch.

Abwanderung von Frauen

Ein weiterer Schwerpunkt, den die Grünen setzen wollen, ist die Frauenförderung, sagt Antje Wagner, die Obfrau der grünen Bildungswerkstatt. „Wenn die Frauen aus dem ländlichen Raum abwandern, stirbt er. Und es wandern eben vor allem die jungen, hochqualifizierten Frauen aus dem ländlichen Raum ab“, so Wagner. Wenn diese Frauen ihre Familien in den Ballungsräumen gründen, sind sie für die Täler mehr oder weniger verloren.

Um die angesprochenen Ziele in ländlichen Regionen zu verfolgen, sei Geld da, so Rauch: Die jährliche Gemeindeförderung umfasst in Vorarlberg rund 100 Millionen Euro. Ein Strukturfonds ist zusätzlich mit 20 Millionen Euro dotiert.