Weniger Zucker gewünscht: Industrie gefordert

Eine steigende Anzahl von Konsumenten will sich gesund ernähren - und das heißt auch, dass sie weniger Zucker in der Nahrung wünscht. Das stellt Handel und Lebensmittelindustrie vor Herausforderungen.

Der Lauteracher Getränkehersteller Pfanner produziert 450 Millionen Liter Fruchtsäfte im Jahr und verarbeitet dazu 12.000 Tonnen Zucker. Ein Glas Saft pro Tag sei gesund, sagt Firmenchef Peter Pfanner, wer zwei Liter trinke, tue seinem Körper aber nichts Gutes mehr: Es komme eben auf das richtige Maß an.

Zucker und Industrie

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Im Rahmen des „Bewusst Gesund“-Schwerpunkts „Zucker - das süße Gift“ zeigt der ORF in den nächsten Tagen, wie sehr Zucker unsere Ernährung, unseren Körper und unsere Gesundheit beeinflusst.

Süß und kein Zucker? „Geht nicht“

Weil immer mehr Menschen auf den Gesundheitstrend aufspringen, hat Pfanner mittlerweile eine ganze Reihe von Getränken im Sortiment, die mit weniger oder gar keinem Zucker auskommen. Auf künstliche Süßungsmittel wird aber komplett verzichtet.

„Ich glaube, dass das Bewusstsein bei den Leuten, Zucker-reduzierter zu arbeiten, sehr stark da ist“, sagt Pfanner. Die neuen Produkte würden daher positiv aufgenommen. Es gebe aber auch viele, die den Ansatz nicht verstehen würden. Die Kunden würden zwar süße Produkte wünschen, aber ohne Zuckerzusatz - und das gehe eben nicht, so Pfanner.

SPAR senkt Zuckergehalt

Auch die Lebensmittelkette SPAR hat erkannt, dass die Konsumenten verstärkt auf Zucker verzichten. Bei Eigenmarken, speziell Limonaden, wird der Zuckergehalt reduziert, erklärt Spar Vorarlberg-Geschäftsführer Gerhard Ritter. Allerdings sei Zucker eben ein sehr wichtiger Geschmacksverstärker. Würde man ihn ganz weglassen, würde man wahrscheinlich Kunden verlieren, so Ritter.

Weniger Zucker gibt es bei SPAR beispielsweise in Cornflakes und Ketchup. Eine Reduktion gehe aber nur schrittweise, sagt Ritter - vorerst wird in den Eigenmarken-Limonaden der Zuckergehalt um zehn Prozent gesenkt.

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