Hohe Zahl an Bildungsabbrechern

In Vorarlberg gibt es überdurchschnittlich viele Bildungsabbrecher. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie im Auftrag der Arbeiterkammer Vorarlberg. Demnach haben rund 6.000 Jugendliche nur einen Pflichtschulabschluss - fast 13 Prozent aller Jugendlichen zwischen 15 und 24.

Für die Arbeiterkammer ein Armutszeugnis. Zehn Prozent aller Pflichtschulabsolventen in Vorarlberg seien überhaupt nicht, nicht dauerhaft oder nur schlecht in den Arbeitsmarkt integriert, bilanziert Arbeiterkammer-Direktor Rainer Keckeis. Betroffen sind vor allem Personen mit Migrationshintergrund und Frauen. Das bedeute in vielen Fällen Armut.

Große Lohnunterschiede

Denn der Unterschied zwischen einer Person mit beispielsweise einem Lehrabschluss und einer Person nur mit Pflichtschulabschluss ist enorm, sagt Studienleiter Hermann Kuschej: Über einen längeren Zeitraum betrage der Einkommensunterschied 648 Euro pro Monat. Das sei auf dem betroffenen Lohnniveau extrem viel.

Große Unterschiede zwischen Regionen

Auch zwischen den Regionen gibt es laut Kuschej in Vorarlberg große Unterschiede. So sei das Angebot an gut bezahlten und qualitativ hochwertigen Jobs im Rheintal und im Walgau mit Abstand am höchsten. Die restlichen Regionen würden hier deutlich nachhinken. Dort müsste man nach Ansicht Kuschejs bessere Voraussetzungen schaffen - entweder in der Region oder durch einfacheres Auspendeln, was auch bessere Kinderbetreuung voraussetze.

Allem voran müsse jedoch bereits in der Schule angesetzt und Chancengleichheit geschaffen werden. Ein Mittel dafür sind für Kuschej beispielsweise Ganztages-Schulen.