Moosbrugger: Dritter Milchgipfel geplant

Nach der „Milchkrise“ im Sommer hat am Donnerstag in Salzburg der zweite Milchdialog stattgefunden. Organisator Josef Moosbrugger spricht von einer konstruktiven Atmosphäre. Noch vor dem Sommer soll es einen weitere Gipfel geben.

Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (ÖVP) hatte im Juni 2016 zu einem „Milchdialog“ ins Parlament geladen, um die dramatische Lage der Milchbauern zu diskutieren. Seit dem Preistief im Sommer hat sich die Lage am Milchmarkt etwas entspannt. Zusätzlich beruhigt hat den Markt ein EU-Hilfspaket im Herbst. Doch das Thema beschäftigt weiter.

Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (ÖVP) hatte den Präsidenten der Vorarlberger Landwirtschaftskammer, Josef Moosbrugger, mit der Vorbereitung und Durchführung des Gipfels beauftragt. Moosbrugger betonte anschließend die konstruktive Atmosphäre.

Vertreter aller Parteien und der Milchbranche hätten in offener und sehr konstruktiver Weise diskutiert, so Moosbrugger. Das sei eine gute Grundlage, um in dieser Gruppe auch in politischer Hinsicht weiterzuarbeiten. Ein dritter Milchgipfel soll deshalb noch vor dem Sommer stattfinden.

Tierwohl als weiteres Thema

Inhaltlich ging es neben der Frage, wie die Milchbauern gestärkt werden können, auch um das Tierwohl. Auch wenn das Gesetz die Anbindehaltung unter bestimmten Voraussetzungen weiterhin erlaube, wachse der Druck von Handelsketten, so Moosbrugger. Denn der Konsument wolle wissen, unter welchen Bedingungen die Milch, die er trinkt, produziert wird. Hier brauche es vermehrt Anreize, damit Betriebe auf Laufstallhaltung umstellen, so Moosbrugger.

Grüne Kritik an Organisation

Im Vorfeld hatte es Kritik an der Organisation des Gipfels gegeben. Stein des Anstoßes: Dass beim zweiten Milchgipfel am Donnerstag keine parlamentarischen Abgeordneten eingeladen wurden. „Die Zusicherung von Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter vor einem Jahr, den erfolgreichen Milchdialog, der auf parlamentarische Initiative im Juni 2016 zustande kam, in selber Form weiterzuführen, ist damit Geschichte“, kritisierte der grüne Landwirtschaftssprecher Wolfgang Pirklhuber.

Moosbrugger wies die Kritik zurück: Es seien alle politischen Fraktion der Landwirtschaftskammer sowie Branchen- und Bauernvertreter eingeladen.

Zehn-Punkte-Plan „bereits Früchte getragen“

Für Rupprechter hat der Zehn-Punkte-Plan des ersten Milchdialogs bereits „Früchte getragen“. Damals wurde unter anderem ein freiwilliger Milchlieferverzicht und ein Sozialversicherungsrabatt für die Bauern fixiert. Die Milchmengenreduktion sei ein „wichtiges Marktsignal“ gewesen, sagte Rupprechter am Donnerstag vor Journalisten in Wien. Von der Molkereiwirtschaft wünscht sich Rupprechter, sich mit der Schaffung einer Branchenorganisation Milch zu beschäftigen und einen langfristigen Strategieplan für die Branche zu entwickeln.